Schulgemeinschaft trauert um die ehemalige Lehrerin Gudrun Walter

Viele der Ehemaligen des Gymnasiums St. Michael werden sie noch in guter Erinnerung haben. Nun trauert die Schule um die ehemalige Lehrerin Gudrun Walter, die am 21. März im Alter von fast 85 Jahren verstorben ist.

Nach ihrem Examen als Realschullehrerin unterrichtete sie zwei Jahre an der Realschule Bockum-Hövel, bevor sie 1972, nach einer zweijährigen Erziehungszeit für ihre Tochter Veronique, an das Gymnasium St. Michael wechselte. Neben ihren studierten Fächern Deutsch und Erdkunde unterrichtete sie mit großem Engagement zeitweise Musik, wo ihr besonders der Chorgesang am Herzen lag.

Bis zu ihrem Abschied von der Schule im Jahr 1997 engagierte sie sich mit großer Zuwendung und Empathie als Klassenlehrerin in den Klassen der Unter- und Mittelstufe. Ihre völlige Hingabe an den Unterricht ließ sie schon bald auf eine Reduzierung der Stundenzahl reflektieren, einmal um mit entsprechender Sorgfalt und ohne krankheitsbedingte Ausfälle ihren Unterrichtsverpflichtungen nachkommen zu können, andererseits aber auch, um zu Zeiten eines Überangebots an Lehrer/innen jungen Berufsanfängern den Zugang zum Lehrerberuf und den Einsatz als Lehrkraft mit gesicherter Anstellung zu ermöglichen.

Fünf Klassen mit teilweise mehr als 30 Schüler/innen im Fach Deutsch bedeutete für sie immerhin fast 500 Aufsatzkorrekturen im Halbjahr. Diese Tatsache, aber auch die Schulpolitik veranlasste sie schon damals zu der kritischen Anmerkung, dass sie „die gesellschaftliche und allgemeinschulische Entwicklung im „experimentierfreudigen" Nordrhein-Westfalen, deren Auswirkungen bis in jede Schule hineinreichten, nicht mehr mittragen könnte".

Im Sommer 1997 wurde sie von der Schule verabschiedet, war aber regelmäßig gern gesehener Gast bei unseren Schulveranstaltungen und den regelmäßigen Feiern im Kollegenkreis. Auch ihr großes Interesse an Literatur und Musik ließ sie immer wieder den Weg in ihre ehemalige Schule finden.
Das Gymnasium St. Michael wird sie in dankbarer Erinnerung behalten.

Gerd Buller