Nicht A, B, C, D, E, F, G, sondern L, G, B, T, Q, I, A

Erdkunde-Expert:innen aufgepasst: Wer kennt diese beiden Flaggen? Keine Ahnung? Ist auch kein Wunder, denn diese beiden Flaggen stehen nicht für zwei Länder, sondern sie gehören zu den Flaggen der LGBTQIA*-Gemeinschaft. Was das nun wieder für eine Abkürzung ist, erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c im katholischen Religionsunterricht. Im Rahmen der Unterrichtsreihe „Liebe und Sexualität" hatte ihre Fachlehrerin Frau Buchmüller eine Expertin zu diesem Thema eingeladen. Und so besuchte Charlotte Hund, die beim SKF als Projektkoordinatorin für deren neues Projekt vielfälTIQ* tätig ist, die Klasse am 18.12.2023.

Ausgehend von den Begriffen, die bereits bekannt waren, wie homosexuell, schwul oder lesbisch, zeigte Frau Hund auf, worin der Unterschied zwischen sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität besteht. So lernten die Schülerinnen und Schüler den für sie neuen Begriff „queer" kennen, der nicht nur als Oberbegriff für die Abkürzungen der oben genannten Gemeinschaft steht (lesbian, gay, bi, trans, inter, agender), sondern auch den Vorteil bietet, nicht auf ein einziges Merkmal festgelegt zu sein. Das Sternchen steht dabei immer für „und noch mehr". Neben dieser Begriffsflut erfuhren die Lernenden aber auch, dass es für einen Menschen, der queer ist, häufig schwer ist, dies auch seinem Umfeld gegenüber zu äußern. So liegen zwischen innerem Coming-Out (der eigenen Erkenntnis) und dem äußeren Coming-Out (dem Anvertrauen einer anderen Person gegenüber) oft mehrere Jahre. Die Gründe dafür konnte sich die 8c denken: Unsicherheit, Angst vor Ablehnung, Diskriminierung. Dass queere Menschen auch im 21. Jahrhundert für ihr Dasein angefeindet und angegriffen werden, wurde so schnell deutlich. Abschließend wurde durch das Gender Unicorn klar, dass sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität nicht auf ewig festgelegt sind, sondern es sich um fließende Grenzen handelt, die jede/r für sich selbst festlegen kann.

Nach so vielen neuen Erkenntnissen war es dann kein Wunder, dass die Frage aufkam, seit wann es diese ganzen Konzepte überhaupt gibt. Doch auch wenn es neu ist, dass wir mittlerweile über diese Begriffe sprechen, so ist es nicht neu, dass es sexuelle Vielfalt schon immer gab. Dies zeigte sich abschließend auch bei einem Blick auf die von Frau Hund mitgebrachten Prominenten-Plakate, auf denen die Schülerinnen und Schüler herausfinden konnten, welcher Promi welche sexuelle Orientierung bzw. geschlechtliche Identität hat. Das sorgte bei einigen für erstaunte Gesichter und die Erkenntnis, dass Queer-Sein kein „Exoten-Dasein" ist, sondern viele Menschen betrifft.

Wir danken Frau Hund für ihren Besuch und die vielen neuen Erkenntnisse, dir wir durch sie erfahren haben! Und nun endlich auch zur Auflösung: die obere Flagge steht für transgender, die untere für non binary.