Keine Angst vor Mobbing - Hinschauen und Handeln!

Häufig sind es nur subtile Bemerkungen, oft aber auch verletzende Beleidigungen und Ausgrenzungen durch Worte oder Bilder, auch in den sozialen Netzwerken wie WhatsApp und Instagram. Die Anonymität der Chatrooms verleitet einige Jugendliche dazu, unüberlegt und unkontrolliert Attacken zu starten, die ihre normalen Umgangsformen sprengen. Von den Lehrerinnen und Lehrern, aber auch von Eltern bleibt dies meist unbemerkt – es sei denn die Opfer treten aus der Anonymität, um Hilfe zu bekommen.
Als Schule hat das Gymnasium St. Michael schon in den vergangenen Jahren durch Präventionsprogramme und Trainings versucht für Aufklärung zu sorgen. In diesem Jahr konnte die Schule Dirk Ackermann, u. a. Trainer für Mobbing-Interventions-Teams, Anti-Aggressivitäts-Trainer und Diplom-Sozialarbeiter, als Referenten für ein präventives Anti-Mobbing-Training in der Jahrgangsstufe 10 gewinnen.

Jeweils vier Schulstunden arbeitete Dirk Ackermann mit jeder Klasse der Jahrgangsstufe 10. Innerhalb dieser Zeit wurde in Diskussionen und Übungen herausgearbeitet, wie die Schülerinnen und Schüler Mobbing erkennen können. Ist es nur ihr Gefühl oder findet wirklich Mobbing in der Gruppe statt? Nehmen die Schülerinnen und Schüler selbst am Mobbing teil, auch wenn sie nur zuschauen oder können sie dem Opfer helfen. Ziel von Dirk Ackermann war es, dass die Schülerinnen und Schüler keine Angst vor Mobbing haben, sondern hinschauen und handeln, wenn es „stille Gewalt" im Schulalltag gibt. Dabei standen handlungsorientierte Methoden im Mittelpunkt. Neben den bewusst kurz gehaltenen Theorieteilen, sollten die Schülerinnen und Schüler durch spielerische Elemente sowie theater- und erlebnispädagogische Methoden immer wieder erleben und ausprobieren. Später wurden dann die gesammelten Erfahrungen in kleinen Gruppen reflektiert und genutzt, um gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern sowie den Klassenleitungen adäquate Handlungsstrategien zu entwickeln egal, ob es nur subtile Bemerkungen oder auch verletzenden Beleidigungen und Ausgrenzungen sind.