Gemeinsam etwas bewegen: Ahlener St. Michael-Gymnasium kooperiert mit Hammer HELIOS Theater

Wie sieht es in einem Theater aus? Wie kommt es vom Werk zur Darstellung? Welches Ziel verfolgen die SchauspielerInnen mit ihrer Arbeit? Wie gestaltet sich der Arbeitsalltag in einem Theater? Welche individuelle und gesellschaftliche Bedeutung hat Theater? Was ist das Besondere am Kinder- und Jugendtheater? Das sind einige der Fragen, die das Ahlener St. Michael-Gymnasium und das HELIOS Theater aus Hamm zusammengeführt haben. Schulleiterin Susanne Terveer und Kooperationsbeauftragte Sabine Mendel einerseits sowie Regisseurin Barbara Kölling und Theaterpädagogin Christina Stöcker andererseits unterzeichneten am Mittwoch einen langfristigen Kooperationsvertrag beider Einrichtungen. Ziel ist es, den St. Michael-SchülerInnen entsprechend dem schulinternen Curriculum den Zugang zur Theaterwelt zu ermöglichen und ihnen das ästhetische Erleben von Theater näherzubringen. Das seit 25 Jahren in Hamm ansässige HELIOS Theater bringt hier seine Kompetenzen als professionelles Theater ein. Regelmäßige gegenseitige Besuche sollen den SchülerInnen erste Begegnungen mit Theater ermöglichen und ihnen die Chance bieten, sich mit den Stücken inhaltlich sowie mit der Welt des Theaters an sich auseinanderzusetzen. Hierzu werden die Besuche stets theaterpädagogisch begleitet.

Auf diese Weise können einerseits bereits bestehende Projekte erleichtert weitergeführt werden. So hatte sich beispielsweise im Vorfeld die Klasse 9b zusammen mit ihren KlassenlehrerInnen Sabine Mendel und Peter Stachowitz das Drama „Friedl Dicker" angesehen und war anschließend im Rahmen eines „Meet an Greet" mit den Schauspielerinnen Minju Kim, Josephine Raschke und Bahar Sadafı, der Regisseurin Barbara Köller und der Theaterpädagogin Christina Stöcker ins Gespräch gekommen. Hier konnten die SchülerInnen ihre Fragen loswerden und erhielten zudem einen Einblick in die Entwicklung des Stückes und des Bühnenbildes sowie die Berufe am Theater. So tauchten sie – oft zum ersten Mal in ihrem Leben – in eine Welt ein, die sie aufgrund ihrer Kreativität und gesellschaftlichen Bedeutung sofort fasziniert hat.

Andererseits eröffnet die jetzt fixierte Zusammenarbeit auch neue Türen: „Die Kooperation ermöglicht es uns, regelmäßig nicht nur einzelnen Klassen, sondern allen SchülerInnen der Mittelstufe einen von Fachexperten pädagogisch begleiteten Theatergang anzubieten und ihnen zudem auch spannende Einblicke hinter die Kulissen der Theaterwelt zu geben", legt Sabine Mendel, die Kooperationsbeauftrage der Schule, dar. Sie lernen diesen Kulturbereich kennen, indem ihnen durch Theatergänge, Reflexionsgespräche oder auch exklusive Praktika eine altersangemessene Praxisbegegnung ermöglicht wird, um ein differenziertes Bild von der Vielfältigkeit der Theaterbrache zu bekommen. Dabei heißt es „Raus aus der Konsumhaltung, rein in den Dialog!", so Theaterpädagogin Christina Stöcker. „Hierauf sind wir als Kinder- und Jugendtheater besonders spezialisiert."

Profitieren werden letztendlich vor allem die jugendlichen SchülerInnen, denen sich auf diese Weise eine ganz neue Möglichkeit bietet: Statt nur nüchtern Bücher zu wälzen, erleben sie Literatur in ihrer gestalterischen Umsetzung und als kreativen, dialogischen Akt. So erfahren sie am eigenen Leib die individuelle und gesellschaftliche Bedeutung von Kultur, die berührt.