8c und 8d nehmen Bewerber für das Bürgermeisteramt unter die Lupe - Jugendforum Ahlen organisiert Hearing der Bürgermeisterkandidaten

Am 01.09.2020 fand auf dem Open-Air Gelände des Bürgerzentrums Schuhfabrik in Ahlen ein von dem Jugendforum Ahlen anlässlich der anstehenden Kommunalwahl am 13. September organisiertes sog. „Bürgermeisterhearing" statt, eine Debatte mit den Herausforderern im Kampf um das Bürgermeisteramt. Der amtierende Bürgermeister Dr. Alexander Berger ließ sich aus Termingründen entschuldigen. Dafür diskutierten seine Herausforderer, Hermann Huerkamp von der SPD und Heinrich Artmann von der Freien Wählergemeinschaft Ahlen, mit den ca. 30 Personen, die an der Veranstaltung teilnahmen, darunter auch Schülerinnen und Schüler der Politikklassen 8c und 8d von Frau Mendel. Schließlich sind Jugendliche eine wichtige Bevölkerungsgruppe für die Zukunft Ahlens und dürfen schon ab 16 Jahren wählen.

Theo Heming, der für Jugendkultur, Veranstaltungen und Projekte zuständiger Mitarbeiter des Bürgerzentrums Schuhfabrik, begrüßte die beiden anwesenden Bürgermeisterkandidaten sowie das Publikum und verwies auf die Bedeutung des Datums. So sei der 1. September besonderes erinnerungswürdig, da an diesem Datum 1939 der Zweite Weltkrieg mit dem Angriff Deutschlands auf Polen begonnen habe. Seit nunmehr 75 Jahren gebe es Frieden in Europa und ein Leben in Demokratie. Daher sei das denkwürdige Datum 1. September sehr passend für die Veranstaltung, die nach Hemings Begrüßungsworten von den Mitgliedern des Jugendforums der Partnerschaft für Demokratie unter dem Motto „Demokratie leben! – Unsere Idee von Glück" moderiert wurde.

Im ersten Teil des Hearings hatten die beiden Bürgermeisterkandidaten genau fünf Minuten Zeit, um sich selbst und ihre fünf Kernziele vorzustellen.

Heinrich Artmann (Vorsitzender der Freien Wählergemeinschaft Ahlen, 60 Jahre alt, seit 26 Jahren in Dolberg wohnhaft, von Beruf Maschinenbauingenieur) würde folgende fünf Punkte vorrangig bearbeiten:

1. Rettung von Haus Holtermann am Marktplatz vor dem weiteren Verfall
2. Verbesserung der Lernvoraussetzungen für alle Schüler (Digitalisierung, Tablets, ruhige Lernorte)
3. Geschwindigkeitsmessungen an den Ahlener Einfahrtsstraßen („Smily"-Installationen)
4. Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit Stadt Ahlens (einheitliche Vorfahrtsregelungen in Kreisverkehren, fließender Radverkehr, Anschluss der Ortsteile für Radfahrer)
5. Rückkauf der Stadtwerke Ahlen von den Stadtwerken Bielefeld

Hermann Huerkamp (Kandidat der SPD, 61 Jahre alt, seit 41 Jahren in Ahlen wohnhaft, Leiter des Stadtteilbüros Osten/ Süden) benannte als primäre Ziele im Falle seiner Wahl als Bürgermeister

1. die Belebung der Innenstadt
2. die Einführung der „Marke Ahlen – mammutstarkes Ahlen"
3. die Nutzung von Vielfalt und Unterschieden sowie
4. ein City- und Veranstaltungsmanagement.

Der zweite Teil des Bürgermeisterkandidaten-Hearings bestand in einem Ja-Nein-Quiz. Hierbei wurden den beiden Herausforderern mehrere Fragen gestellt, wie z.B. „Soll das Rathaus abgerissen werden?" oder „Müssen Politiker Vorbilder sein?". Die beiden Kandidaten antworteten zeitgleich non-verbal durch das Hochhalten von Ja- bzw. Nein-Schildern. So erfuhr das Publikum in Kürze die Standpunkte der Kandidaten zu Themen wie Rathaus, ÖPNV, Schaffung von Wohnraum, Klimafreundlichkeit, Kultur, Bürgerkontakt und Jugendarbeit.

Eine offene Fragerunde bildete den dritten und letzten Teil der Veranstaltung. Schon im Vorfeld und auch während des Hearings bestand die Möglichkeit, Fragen online in ein Padlet zu stellen. Zwar zeigte sich das Publikum hier eher zurückhaltend, doch die von den Mitgliedern des Jugendforums geführten Interviews waren sehr informativ. So sprachen sich beide Kandidaten dafür aus, in Schulen zu investieren und in Ahlen mehr erneuerbare Energien zu beschaffen. Zusätzlich wollen sie das bisherige Stadtbild verbessern und die Innenstadt beleben, z.B. durch mehr kostenfreie W-Lan-Hotspots und Angebote für Kinder und Jugendliche.

Abschließend wurde nicht nur den beiden Bürgermeisterkandidaten gedankt, sondern auch den Mitglieder des Jugendforums.

Silas Brockhaus, Jesse Malczewski (8c)