Ausbildung zum Gewaltpräventionstrainer am Gymnasium St. Michael
Wer Zahnschmerzen hat, geht zum Zahnarzt. Um jedoch Zahnschmerzen zu vermeiden, treffen wir alle Maßnahmen zur Vorsorge. Daher setzt das Gymnasium St. Michael beim Thema Gewalt besonders auf Aufklärung sowie Prävention und startet ein neues Projekt.
Gewalt gehört in unserer Gesellschaft mittlerweile immer öfter zum Alltagsbild. Stets auch medial präsent, findet schleichend eine unbewusste Gewöhnung statt. Es gibt kaum einen Ort, an dem man Gewaltdarstellungen nicht begegnet. Gewalt an Bildungseinrichtungen wie Schulen, in Kitas oder in Vereinen wirkt sich unmittelbar auf die gesamte Lebenssituation aller Beteiligten aus. Sie vergiftet das Schulklima, das Vereinsklima und verhindert ein entspanntes, friedliches Miteinander. Daher ist es wichtig, Ursachen von Gewalt schon im Vorfeld präventiv zu begegnen. Ein wichtiges Arbeitsfeld stellt hierbei die Schule dar. Schülerinnen und Schüler verbringen hier den Großteil des Tages und können direkt von pädagogischen Fachkräften erreicht werden.
Das Gymnasium St. Michael hat es sich zur Aufgabe gemacht, präventiv gegen Ausgrenzung, Rassismus, Mobbing sowie psychischer und körperlicher Gewalt vorzugehen. Am 11. Mai fand erstmals eine zertifizierte Ausbildung zum Gewaltpräventionstrainer statt. Auf Einladung der Schule führte der Bundesverband Gewaltprävention "Selbstbewusst & Stark e.V.", bestehend aus Gewaltpräventions- und Anti-Aggressionstrainern, Pädagogen, Polizisten, Sozialfachkräften, Konflikttrainern, Kommunikationstrainer sowie Psychologen, gleich zwei Zertifikatskurse in Ahlen durch.
Ziel der insgesamt 4-stufigen Gewaltpräventionskurse ist es, schon vor Beginn möglicher Auseinandersetzungen Mechanismen und Handlungsmuster zu vermitteln, die es jedem Einzelnen ermöglichen, die Gewaltspirale möglichst früh zu durchbrechen bzw. zu verhindern.
Die Themen der Lehrgänge umfasste u.a. Mobbing sowie deren Ursachen und Lösungswege, Aggressionspotentiale bei Kindern und Jugendlichen, sexualisierte Gewalt, Fremdenfeindlichkeit, Gefahren für Kinder und Jugendliche, Suchtprävention, Selbstsicherheitstraining, „Kids unschlagbar" sowie Empathietraining. Neben zahlreichen Teilnehmern aus den umliegenden Städten und Gemeinden, welche das Grundmodul durchliefen, absolvierte Jan Oliver Fillinger, Lehrer am Gymnasium, die letzte der Ausbildungsstufen und darf nun eigenständig Kurse, Seminare oder Workshops ausrichten.
Diese Angebote richten sich nicht nur an Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch an Eltern, Fachkräfte, externes Lehrpersonal sowie Trainer und Vereinsvorstände, also überall dort, wo mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird. Ziel ist es, dieses Wissen und die Praxis durch Multiplikatoren in Ahlen und darüber hinaus zu vervielfältigen und zu einem friedlichen MITeinander beizutragen.
Die Ausbildung wird im Herbst fortgesetzt werden. Interessenten können sich an das Gymnasium St. Michael oder direkt an den Bundesverband wenden.
- bundesverbandgewaltpraevention@gmail.com
- Jan.Fillinger@gsma.schulbistum.de
(fil)