Besuch im Flüchtlingslager Aida - Abdelfattah Abusrour

Abdelfattah Abusrour ist in Palästina  der erste sozial engagierte Unternehmer. Er gründete das Al-Rowwad Center im Aida Flüchtlingslager in Bethlehem in dem Jahr 1998. Er selbst wuchs in einem solchen Flüchtlingslager auf. Mittlerweile leben dort über 5000 Personen in knapp 700 Familien. Über 66% der Bewohner sind unter 18 Jahre alt.

Er ist Initiator der Aktion „Non-violent Resistance“. Dabei ermöglicht er Kindern und Jugendlichen die Teilnahme an Theater-, Tanz- und Kunstkursen, um sich selbst darzustellen. Er unterrichtet sie und lehrt sie in der Kunst der Schauspielerei.
Ergänzend zu diesen Programmen trainiert er Eltern und Gemeindemitglieder im Hinblick auf gewaltfreie Kommunikation und zeigt ihnen Formen der verbalen Verteidigung.
Ziel ist die Stärkung des Gefühls der Zugehörigkeit durch spezialisierte Ausbildung und Sensibilisierungskampagnen.

Auf diesem Wege erfahren die Menschen des Flüchtlingslagers Gemeinschaft, können Frieden finden und knüpfen gleichzeitig neue Kontakte.
Im Laufe der Zeit sind Partnerschaften entstanden, ebenfalls wurden Austauschprogramme für Kinder und Jugendliche, und für Kunstinteressierte entwickelt.
Abusrour hat mit seiner Kindertheatergruppe weltweit Unterstützung bekommen während der Rundreisen durch Asien, Amerika und Europa. Auch in seiner Heimat erfährt er große Anerkennung für seine bewegenden, einschlägigen Filme, die sich zum Beispiel mit der Mauer, die Jerusalem umgibt, auseinandersetzen.

Dieser Mann ist sehr ehrgeizig und erfolgreich, er beabsichtigt  mit seiner friedlichen, gewaltfreien Arbeit den Bruch mit kulturellen Stereotypen. Des Weiteren leistet er einen gewissen Beitrag zur Friedensbewegung zusammen mit Palästinensern und Ausländern, um den nachfolgenden Generationen eine bessere Welt zu hinterlassen. Es geht um Identitätsfindung und Zivilisierung der eigenen palästinenischen Gesellschaft, die unter einem enormen Druck seitens Israels leben muss. Der Glaube an eine bessere Zukunft steht im Mittelpunkt aller Bemühungen und Arbeiten.
Letztendlich soll jeder Tag, der kommt, besser sein, als der, der vergangen ist.