Eine Institution verlässt St. Michael Verabschiedung von Oberstudienrätin Elisabeth Sicking in den Ruhestand

Mit Elisabeth Sicking wurde eine weitere „Ikone“ des Gymnasiums St. Michael zum Ende des ersten Schulhalbjahres in den verdienten Ruhestand verabschiedet.
v.l.: Gerd Buller, Elke Beuse, Elisabeth Sicking, Hilde Rosing, Ferdi Middendorf: 1977 gemeinsam am Start
Zum Beginn des Schuljahres 1977/78, manche der heutigen Kollegen waren noch nicht einmal geboren,  startete Frau Sicking zusammen mit vier weiteren inzwischen im Ruhestand weilenden Kollegen an der Schule, die damals noch liebevoll „das Kloster“ genannt wurde.

Mit den Fächern Chemie und Erdkunde brach sie damals in eine von Männern dominierte Welt der Naturwissenschaft ein. Sie lebte das Modell „Frau und Naturwissenschaften - zwei Welten passen zusammen“, wie es Schulleiterin Mechtild Frisch in ihren Abschiedsworten treffend formulierte.

Monika Becker dankt Frau Sicking mit einem kabarettistischen Beitrag.
Mit ihrer Leidenschaft für die Chemie, für Detail und Experimentierfreude und ihrem Können überzeugte sie schnell sowohl Schüler wie auch Kollegen. Von dieser leidenschaftlichen Fachlehrerin mit einer lebendigen Persönlichkeit, die stets freundlich, fördernd aber auch fordernd auftrat, haben unzählige Schülergenerationen an St. Michael profitiert.

Schon als Jugendliche hatte sie sich in ihrer Freizeit für die Chemie interessiert und arbeitete in den Laboren eines bekannten Herstellers für Speiseeis in ihrem Heimatort Reken. Der Besuch einiger Probevorlesungen an der Uni Münster veranlasste sie, sich diesem Fach auch wissenschaftlich zu verschreiben. Dennoch obsiegte die Skepsis großer Chemieunternehmen in den 70ger Jahren gegenüber einer Frau und ihren persönlichen und familiären Vorstellungen.

So fand Elisabeth Sicking, die auch das Fach Geographie studiert hatte,den Weg in den Schuldienst und im August 1977 die Anstellung am Gymnasium St. Michael.

Gut erinnerte sich Jörg Haake, als jetziger Vertreter der Elternschaft, an ihren Unterricht, von dem er als Bäcker bei der Vermeidung unnötiger Zusätze in Backzutaten bis heute profitiere. Mit einem Blumenstrauß überbrachte er die Glückwünsche der Elternvertretung.

Und fragt man die Schüler, was sie an Frau Sicking in Erinnerung behalten werden, ist von der einstimmigen Antwort „EXPERIMENTE!“  auszugehen. Tatsächlich sei ihnen keine andere Lehrerin bekannt, die mit einer derartigen Begeisterung an „Schülerübungen“  heranginge und es schaffe, die Faszination für das Fach Chemie an die Kurse weiterzugeben, stellte die

Auch die Schülervertreter sagen Dank! (v. l. Sebastian Specht, Alyssa Eustergerling)
Schülerabordnung in ihren Worten zum Abschied fest.       

Auf die Frage, was sie am  Lehrerberuf so fasziniert habe, gab sie als Kompliment an die Schüler zurück, dass sie als Lehrerin auch immer etwas von den Schülern gelernt habe, weshalb ihre Devise lautet: „Man ist nicht Lehrer, man wird Lehrer!“

So wünschen Kollegium und Schüler- und Elternschaft einen erfüllten nächsten Lebensabschnitt im Ruhestand.