Hospizbesuch der Q2

Im Rahmen des letzten Kursthemas „Eschatologie“ vor dem Abitur besuchte der Q2-Religionskursurs von Herrn Epke das stationäre Hospiz in Ahlen.

Ein stationäres Hospiz ist eine Einrichtung, in der Menschen mit unheilbaren Krankheiten in den letzten Tagen und Monaten ihres Lebens betreut und begleitet werden. Die Hospizbewegung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Angehörigen der Patienten im Alltag zu entlasten und ihnen Unterstützung zu bieten.In Begleitung von Herrn Bagert, dem Schulseelsorger, wurden die Schülerinnen und Schüler von zwei Hospizmitarbeitern in Empfang genommen. Die Krankenschwester Christa Heckenkemper und der pensionierte Naturwissenschaftler Roland Fröhlich, der nach seinem Berufsleben gerne mit Menschen arbeiten wollte,  berichteten von ihrer Arbeit als sogenannte Begleitpersonen im Hospiz und von ihren eigenen Erfahrungen mit Patienten und deren Familien. Sie seien in den Familien immer sehr willkommen, sie erführen von Beginn an eine Offenheit und eine Freundlichkeit, die sie ihrerseits als Geschenk betrachteten.  Dies zeige sich etwa daran, dass sie schon bei dem ersten Besuch in einer Familie intime Räume wie beispielsweise das Schlafzimmer betreten dürften. Die Angehörigen seien immer sehr dankbar für die Hilfe und die Entlastung, die ihnen Zeit für sich ermöglicht.

Im Ahlener Team der Hospizbewegung sind unter der Führung von Erich Lange 5 Mitarbeiter, davon 2 Hauswirtschaftsarbeiter und über 190 Ehrenamtliche tätig. Die Grundlage, um solch ein Mitarbeiter zu werden, ist die Teilnahme an einem Vorbereitungskurs. In diesem Kurs lernt man sich selber kennen und bekommt den Umgang mit Patienten und deren Familien vor Augen geführt. Die stationäre Einrichtung besitzt 8 Zimmer, die von den Schülerinnen und Schülern nach einem kurzen Besuch als sehr wohnlich und gemütlich bezeichnet wurden. Sie waren überrascht, wie fröhlich und humorvoll sich die Menschen trotz ihres Wissens, dass sie sterben werden, verhalten. Dies bestätigten auch die beiden Hospizmitarbeiter und erinnerten noch einmal daran, dass es sich um Menschen mit einem eigenen Willen handelt. Doch trotz der schönen Atmosphäre möchten 80 Prozent der Patienten lieber zuhause in ihrer gewohnten Umgebung sterben.Im Abschlussgespräch wurde deutlich, dass den Schülerinnen und Schülern nicht bewusst war, dass es sich bei der Hospizbewegung mehr um ambulante Pflege als um das stationäre Betreuen von Patienten handelt. Sie stellten sich vor ihrem Besuch ein Hospiz mehr als einen Ort vor, in dem den Menschen ihre letzten Wünsche erfüllt werden. Dies wurde allerdings durch Christa Heckenkemper korrigiert, denn eine ambulante Pflege kann sich durchaus auch über mehrere Jahre hinziehen. Die Schülerinnen und Schüler empfanden ihren Besuch als sehr lehrreich und sinnvoll und waren beeindruckt von diesem Beispiel mitmenschlicher Zuwendung.


Hannah Steffensmeier und Friederike Havighorst