Schwester Bernarde aus Buseesa (Uganda) zu Besuch

Am Donnerstag berichtete Schwester Bernarde, Schulleiterin der St. Julie's School in Buseesa (Uganda) vor hundert Schülerinnen und Schülern der Klassen 5 und7 über ihre Erfahrungen. Nach einer geographischen Einordnung der Schule erzählte Sr. Bernarde vom Lebensumfeld und den Lebensbedingungen der ugandischen Kinder.Die Familien der Kinder kommen aus der Umgebung Buseesa und leben in Lehmhütten, ohne Elektrizität und fließendes Wasser. Die Familien haben kaum Einkommen, sondern leben weitgehend von selbst angebauten Nahrungsmitteln. Aufgrund der abgelegenen Lage der Schule im Buschland gibt es an der St. Julie's School ausschließlich Internatsschülerinnen und Schüler. Die Kinder schlafen in großen Schlafsälen, die sie selbst pflegen und reinigen müssen. Fließendes Wasser besitzt die Schule nicht: Über riesige Wassertanks steht in der Regel genügend Wasser, das aus Regenwasser aufgefangen wird, zur Verfügung. Jedes Kind muss mit 10 l am Tag haushalten.
Für unsere Schüler war es sehr überraschend, dass die dortigen Schülerinnen und Schüler die ganze Woche über so gut wie keine Freizeit haben, sondern dass selbst abends noch Lernzeit besteht. Grund dafür sind sehr anspruchsvolle ugandische Prüfungen, aber auch der unermüdliche Lernwille der Kinder. Sie wissen: Nur eine gut Bildung ermöglicht ihnen langfristig verbesserte Lebensbedingungen. Von Anfang an findet der Unterricht der Kinder, die zunächst nur ihre Stammessprachen sprechen, auf Englisch statt. Schon nach 1-2 Jahren beherrschen die Kinder Englisch perfekt. Neben mehrstündigen Unterrichtsblöcken sind sie verpflichtet, praktische Arbeiten zu erledigen: Zu den praktischen Arbeiten gehört Arbeit auf dem Feld, um zur Nahrungsmittelversorgung aller beizutragen, aber auchkleine Tätigkeiten auf dem Gelände und in den Gebäuden, um zur Erhaltung der Schule und des Internates beizutragen. Die geringe Freizeit der Kinder, diefast ausschließlich am Sonntag zur Verfügung steht, nutzen die Jungen vor allem fürs Fußballspielen, barfuß natürlich, und die Mädchen für Netball (eine Art Basketball). Auch Lesen ist eine Leidenschaft vieler, da die von amerikanischen Schwestern eingerichtete Bibliothek viele Wissensbücher, Jugendbücher und Romane bereithält, die den Kindern den Blick in die Welt öffnet. Mit nur 70 € lässt sich 3 Monate lang das Schulgeld sowie die Internatskosten (Vollpension) und das Schulmaterial für ein Kind an der St. Julie's School unterstützen. Da sind die mehr als 3000 €, die die Kinder des Gymnasiums St. Michael im laufenden jahr durch verschiedene Aktionen bereitstellen konnten, ein wirksame Unterstützung.