„Die Kinder der toten Stadt" – Ein Musikdrama gegen das Vergessen

Am 29. und 30. März hebt sich am Gymnasium St. Michael in Ahlen der Vorhang für das Musikdrama „Die Kinder der toten Stadt".
Dieses Musikdrama bietet als Schultheaterprojekt einen neuen Ansatz zur schulischen Auseinandersetzung mit dem Thema „Holocaust". Es handelt vom Schicksal der im Ghetto Theresienstadt inhaftierten Kinder und basiert auf historischen Fakten. Das nationalsozialistische Regime zwang zu propagandistischen Zwecken u.a. die jüdischen Kinder und den Komponisten Hans Krása, die Kinderoper Brundibár aufzuführen, um eine Delegation des Internationalen Roten Kreuzes im Juni 1944 mit dieser Inszenierung im Hinblick auf die wahren Zustände im Ghetto zu täuschen. Fast alle Beteiligten wurden im Anschluss an die Aufführungen von den Nationalsozialisten ermordet. Ihnen ist das Musikdrama gewidmet.
In einem Tagesworkshop mit dem Autorenteam und dem Komponisten konnten einige Schüler*nnen bereits im November 2023 einen ersten Einblick in die nicht ganz einfache Thematik des Musikdramas erhalten und auch einzelne Stücke aus dem Werk musizieren. Nach dem Probenstart zu Beginn des aktuellen Schuljahres bringen nun fast 100 Schüler*innen aus allen Jahrgangsstufen als Solist*innen oder Schauspieler*innen, im Chor, der Band oder dem Orchester und unter Mitwirkung unterschiedlicher Arbeitsgemeinschaften (Bühnenbild, Kunst, Technik, Social Media uvm.) in einem Gemeinschaftsprojekt dieses Musikdrama gegen das Vergessen, bei dem es kein Happy End gibt, auf die Bühne. Unterstützt werden sie dabei von zahlreichen engagierten Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichen Fachschaften.
Die Verbindung von Musik, Schauspiel und visuellen Elementen soll Zuschauer*innen eine intensive emotionale Erfahrung ermöglichen und dadurch einen Beitrag zur Erinnerungskultur leisten. Das ist um so wichtiger, da immer weniger Zeitzeugen von den Schrecken jener Zeit berichten können, aber auch angesichts einer aktuellen politischen Entwicklung mit zunehmend rassistischen Angriffen und rechten Gewalttaten.
Die Aufführung des Musicals ist eine besondere Form des Gedenkens und Mahnens, die uns berührt, uns aufwühlt und vielleicht auch motiviert, gegen Antisemitismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit einzutreten.
Die historischen und inhaltlichen Hintergründe zum Musikdrama werden vor der Aula auf Stellwänden präsentiert, die von Schüler*innen des Differenzierungskurses Ge-schichte/Politik im Jahrgang 10 gestaltet wurden.
Information zur Aufführung:
- Das Musikdrama wird am Samstag, 29. März (18:00 Uhr), und Sonntag, 30. März (16:00 Uhr), in der Aula des Gymnasiums St. Michael in Ahlen aufgeführt.
- Für alle Termine ist eine Reservierung über die Homepage der Schule erforderlich.
- Der Besuch des Musicals ist kostenfrei, um Spenden wird gebeten.
- NEU: Zum Download für einen TRAILER gelangen Sie hier ...