Projekt Unternehmensgründung – 8D im Interview mit Einzelhändlern

Im Laufe der letzten Woche haben sich die Schüler:innen der Klasse 8d des Gymnasiums St. Michael im Rahmen des Politikunterrichts von Frau Mendel auf den Weg gemacht, um den Einzelhandel in Ahlen und Umgebung besser kennenzulernen. Dabei galt es herauszufinden, was die Händler:innen motiviert hat, ihr Unternehmen zu gründen, und welche Erfahrungen sie bisher als Selbstständige gemacht haben.

Nach einem überblicksartigen theoretischen Einstieg in die grundlegenden Strukturen und Prozesse der Marktwirtschaft war es an der Zeit, in die Praxis einzutauchen und den Einzelhandel in der Ahlener Umgebung zu erkunden. Die Klasse teilte sich in sieben Gruppen auf, welche sich ihr Unternehmen für die Experteninterviews selbst aussuchen durften. Im Anschluss erarbeiteten sie jeweils eine Präsentation auf der Basis der Interviews und stellten damit ihre Erkenntnisse der gesamten Klasse vor. Dabei erkundeten sie eine kunterbunte Palette an Einzelhändlern: In Ahlen besuchten sie den Spielzeugladen „Rappelkiste", den Dönerladen „Keyf Gemüse Kebab", die Eisdiele „San Remo" und die Pizzeria „Arche Noah". In Vorhelm wurden Interviews geführt im Schreibwarengeschäft „Lädchen am Pilz" genauso wie im Blumenladen „Blumen Schmitz". In Enniger teilte Inhaberin Stefanie Schäfer vom „Schuhgeschäft Schäfer" ihre Erfahrungen in einem Gespräch mit. Alle Interviewpartner:innen haben von ihrer persönlichen Motivation, sich selbstständig zu machen, gesprochen – sei es aus Leidenschaft für einen Produktbereich oder aufgrund familiärer Bindung. Wichtig sei, so erfuhren sie, auf jeden Fall ein langer Atem und Offenheit für neue Entwicklungen.

Die Schüler:innen erkundigten sich in den Interviews auch nach Maßnahmen im Bereich Umweltschutz/Nachhaltigkeit sowie nach dem Umgang mit Unternehmenshürden wie steigender Inflation oder Schließungsgeboten zu Zeiten der Corona-Pandemie. Dabei haben die Schüler:innen gelernt, dass die Kleinunternehmer immer mehr auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit achten – sowohl aus eigenem Bedürfnis heraus als auch aus Gründen der Unternehmensreputation. Überrascht hat sie, dass die Corona-Pandemie nicht nur schlechte Aspekte mitgebracht hat, sondern auch positive, wie z. B. den dadurch zwangsläufig vorangetriebenen Onlinehandel oder Digitalisierungsmaßnahmen. In konjunkturellen Krisen betonten alle die Bedeutung politischer Steuerungsmaßnahmen und äußerten ihre Wünsche an die Bundespolitik.

Durch dieses Projekt konnten die Schüler:innen der 8d einen ersten Blick in die Welt des Einzelhandels erhaschen. Doch obwohl alle Interviewpartner:innen Spaß an ihrem Beruf haben, können sich bisher nur wenige der Schüler:innen vorstellen, selbst einmal ein eigenes Geschäft zu führen, da ihnen auch die finanziellen Risiken einer solchen Entscheidung bewusst wurden.

Lou Berkemeier, Leon Omahen, Dominik Schwotzer und Leo Valentin (8d)