75 Jahre „Ahlener Programm" – Ministerpräsident Wüst und Minister Laumann diskutieren mit den Schüler:innen der LKs SoWi und Geschichte am Gymnasium St. Michael

    Am Vormittag des 03. Februar 2022 bekam unsere Schule hohen Besuch aus Düsseldorf. Als die schwarzen Limousinen von Hendrik Wüst (Ministerpräsident von NRW) und Karl-Josef Laumann (Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales) vorfuhren, staunten die Schüler:innen nicht schlecht.

    Bereits am Tag zuvor bereiteten sich der Leistungskurs Sozialwissenschaften von Herrn Busch und der Leistungskurs Geschichte von Frau Ameln gemeinsam mit Herrn Epke (ehemaliger Lehrer für Geschichte und Religion) auf diesen besonderen Besuch vor.

    Schwarze Limousinen fuhren nämlich schon 75 Jahre zuvor am 03. Februar 1947 an der Schule vor. Damals wurde von mehreren CDU-Politikern, darunter auch von dem späteren Bundeskanzler Konrad Adenauer, das „Ahlener Programm" verfasst, um die Wirtschaft nach dem zweiten Weltkrieg neu zu ordnen. Die frisch gegründete CDU entschied sich vor allem aus praktischen Gründen für unsere Schule. So bot sie ihnen zum Beispiel eine warme Unterkunft während des Hungerwinters 1946/47. Das Ahlener Programm gilt auch heute noch als Grundbaustein der CDU. Und genau aus diesem Grund entschieden sich Hendrik Wüst und Karl-Josef Laumann, wie schon andere Politiker der CDU zuvor, dazu an unserer Schule zu erscheinen.

    Durch die inhaltliche Vorbereitung am Vortag, die eine fundierte Auseinandersetzung mit den Grundsätzen des Ahlener Programms geboten hatte, nutzten die beiden Leistungskurse nach einer kurzen historischen Einordnung von Johannes Epke und Gerd Buller (ehemaliger stellvertretender Schulleiter) die Chance, den Politikern Fragen zur Aktualität des Ahlener Programms in der heutigen Zeit stellen. Gegen Ende der Diskussion mit den beiden Spitzenpolitikern konnten auch noch aktuelle Fragen zur Weltpolitik, beispielsweise zum Ukraine-Konflikt, gestellt werden.

    Die Schüler:innen spannten so den inhaltlichen Bogen von der Nachkriegszeit bis zur heutigen Zeit und erfuhren, dass auch Ministerpräsident Wüst wieder mehr soziale Aspekte in der Politik in Deutschland in den Vordergrund rücken würde, einzelne Schritte der Privatisierung in den 1990er Jahren durchaus kritisch betrachtet, sich aber weiterhin zu den Grundsätzen des Ahlener Programms bekennt, welche sich vor allem durch Subsidiarität und Solidarität ausgezeichnet hätten. Insgesamt war es für alle Teilnehmer:innen eine gelungene Veranstaltung.

    Sarah Wolny, Amelie Möllenhoff, Matthias Busch