Expertin von "Aktion Deutschland hilft" im Video

Eine Urkunde sollte die Klasse 9d des Gymnasiums St. Michael vom Bündnis „Aktion Deutschland hilft" erhalten. Die Klasse lehnte aber dankend ab! Im Rahmen einer Spendenaktion hatten die Schülerinnen und Schüler Spendengelder in einer Höhe von fast 7.000 Euro gesammelt und an das Aktionsbündnis für die Ukrainehilfe überwiesen. Viel interessanter als die versprochene Urkunde war für die Schülerinnen und Schüler die Frage, was mit den gesammelten Spendengeldern passiert? Um eine Antwort zu erhalten, wünschten sich die Schülerinnen und Schüler anstatt der Urkunde ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter des Aktionsbündnisses. Unterstützt wurden sie dabei von ihrem Erdkundelehrer Herrn Köhler, der die Spendenaktion mit den Schülerinnen und Schülern durchgeführt hatte und den Kontakt zum Aktionsbündnis herstellte.

„Eine Expertin oder einen Experten einzuladen ist immer wieder eine Bereicherung für den Unterricht.", so Köhler. Schön also, wenn die Schule über ein funktionierendes WLAN-Netz und einen leistungsfähigen Internetanschluss verfügt. So wurde die Expertin Silvia Wörner vom Bündnis „Aktion Deutschland hilft" digital in das Klassenzimmer geholt und mit ihr in einer Videokonferenz über die Arbeit der Spendenorganisation in der Ukraine gesprochen.

Aus erster Hand erfuhren die Schülerinnen und Schüler dabei, wo das Aktionsbündnis auf der Welt überall tätig ist, wie Katastrophenhilfe abläuft, welche Regeln es dabei gibt und welche Probleme zu lösen sind. Die Expertin schilderte dabei z. B., dass eines der wichtigsten Probleme immer die Wasserversorgung der von einer Katastrophe oder von einem bewaffneten Konflikt betroffenen Menschen ist. Mindestens 15 L Wasser pro Person müsse man den Menschen zur Verfügung stellen, so Wörner. Auch dürften die Wasserstellen nicht mehr als 500 m auseinanderliegen, da auch Frauen, Kinder und Alte das zur Verfügung gestellte Wasser selbst tragen müssen. Diese Schilderungen der Expertin waren viel anschaulicher, als die Texte des Erdkundebuches. Gut in den Unterrichtskontext passte das Gespräch mit der Expertin auch, hatte sich die 9d noch zu Beginn des Jahres mit Entwicklungshilfe beschäftigt.

Häufig scheitern Besuche von Expertinnen und Experten daran, dass diese nicht in der Nähe der Schule zu finden sind, z. B. war Silvia Wörner aus Bonn zugeschaltet. Durch die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung werden Expertengespräche einfacher zu organisieren. Auch für Frau Wörner war der Kontakt mit Schülerinnen und Schülern per Videokonferenz neu. Aber auch im „Aktionsbündnis Deutschland hilft" denkt man nach der Erfahrung mit der 9d jetzt darüber nach, diese Möglichkeit öfter zu nutzen. Für den Erdkundeunterricht war dies auf jeden Fall nur der Auftakt für weitere digitale Expertengespräche per Videoschalte.