St. Michael-Schüler erhalten Einblick in Kaldewei-Welt

Die Firma Kaldewei, vertreten durch Theresa Kohlstedt, Teamleiterin Ausbildung, Personal und Organisation, hat es dieses Jahr allen drei 8er-Klassen des St. Michael-Gymnasiums möglich gemacht, hinter die Kulissen von Europas größtem Badewannenhersteller zu blicken. Darauf vorbereitet wurden sie von ihren Politiklehrerinnen Sabine Mendel und Verena Seidel im Rahmen einer Unterrichtsreihe zur Einführung in Betriebswirtschaft und Verbraucherschutz. Schon seit 2014 besteht zwischen der Schule und dem ortsansässigen global Player ein Kooperationsvertrag, wodurch die Jugendlichen schon früh Kontakt zur Berufswelt erhalten und auch erfahren, dass es nicht nur Studium oder Ausbildung geben muss, sondern der duale Weg eine Kombination möglich macht - gerade auch für Gymnasiasten eine gute Alternative.

Beim Sprung von der schulischen Theorie zur unternehmerischen Praxis wurden die Erwartungen der Schülerinnen und Schüler mehr als übertroffen. „Die Führung von Frau Kohlstedt war sehr interessant", so Schüler Lars Kuchta, „denn von halbautomatischen bis zu vollautomatischen Produktionsprozessen in riesigen Fertigungsanlagen mit schier endlosen Transportbändern sowie modernen und hochwertigen Robotern hatte Kaldewei alles zu bieten." Um diese Produktion zu organisieren, durchzuführen und weiterzuentwickeln, beschäftigt Kaldewei mehr als 700 Mitarbeiter weltweit. Zudem sei Kaldewei eines der wenigen Unternehmen, welches bis zu 2,9 mm Stahldicke benutze, um so eine hohe Qualität zu garantieren, so Frau Kohlstedt. Dabei müsse der verarbeitete Stahl eine ganz besondere Güte besitzen, um überhaupt mit Emaille überzogen werden zu können. Kaldewei sei der einzige Badewannenhersteller, der die Rezeptur für die Emaillierung selbst entwickelt habe und das Email in eigenen Schmelzöfen selbst produziere. Dies wurde den Schülerinnen und Schülern im Rahmen einer Werksführung anschaulich gezeigt. Produziert werden die Badewannen, Duschwannen und Waschtische auf Fertigungsstraßen, die zu den modernsten weltweit gehören, sodass bis zu fünf Wannen bzw. sechs Duschen auf den vollautomatischen Pressenstraßen pro Minute hergestellt werden können.

Die Betriebserkundungen haben die Schülerinnen und Schüler sehr beeindruckt und sie dazu veranlasst, weitere Fragen zu stellen, zum Beispiel danach, ob die Wannen auch automatisch verpackt werden. „Ja, wir haben für jede Wanne einen eigenen Zahlencode, welcher nicht nur jeden Produktionsschritt bestimmt, sondern anschließend auch die jeweilige Verpackung", so Frau Kohlstedt, die den Besuchern natürlich auch den entsprechenden Produktionsschritt in der Praxis zeigte. Passend zur aktuellen fridays for future-Bewegung kamen auch die Themen Umweltschutz und Recycling auf. „Kaldewei räumt dem Umweltschutz einen großen Stellenwert ein", so Frau Kohlstedt, „so werden Reste nicht weggeworfen, sondern wiederverwertet." Hinzu komme noch, dass das Unternehmen ein eigenes Abwassersystem habe. Das heißt, dass es zunächst sein Industriewasser im eigenen Abwassersystem reinige und erst dann ins städtische Abwassersystem einleite.

Wir danken Frau Kohlstedt für die spannende Betriebserkundung und der Firma Kaldewei für den faszinierenden Einblick in die Welt eines weltweit agierenden Unternehmens.

Lars Kuchta (8b), 14.06.2019