„Jugend im Gleichschritt" – Ausstellung im Stadtmuseum Münster

Am 15.01.2019 besuchten 14 SchülerInnen der Pädagogik-Grundkurse des Gymnasiums St. Michael die Ausstellung „Jugend im Gleichschritt?" im Stadtmuseum Münster. Diese behandelte vor allem das Thema der Erziehung in der NS-Zeit. Insbesonderen wurde dargestellt, wie die Jugendlichen in Form der Hitlerjugend und dem Bund deutscher Mädel beeinflusst wurden, aber auch, ob tatsächlich alle Jugendlichen diesen Zwängen unterlagen.

Nachdem die Q2-Kurse von Herrn Englisch und Herrn Fillinger das Thema "Erziehung im Nationalsozialismus" im Unterricht behandelt hatten, bestand bei den SchülerInnen großes Interesse daran, mehr über dieses Thema zu erfahren, sodass die Ausstellung ein passendes Angebot darstellte. Denn hier handelt es sich um ein Thema, das so wichtig ist, dass sich eine eingehende Beschäftigung nur lohnen kann.

Unter Anleitung eines kompetenten Museumsführers wurden die Kurse 60 Minuten lang durch die Ausstellung geführt und erfuhren nicht nur viele Aspekte über den Aufbau der Jugendvereinigungen der NSDAP, sondern wurden auch immer wieder miteinbezogen, wodurch sie einen tiefgehenden Eindruck von dem (vermeintlichen) Sinn und Zweck dieser Vereinigungen erhielten. Wie wurden die Kinder und Jugendlichen angeworben? Warum waren schlussendlich fast alle Kinder und Jugendlichen Deutschlands in diesen Einrichtungen? Wie wurde ihnen das für die Nationalsozialisten wichtige Wissen vermittelt? Wie genau sah überhaupt ihr Alltag aus?

Vor allem wurde der Fokus dabei darauf gelegt, den SchülerInnen zu zeigen, wie gezielt die Hitlerjugend als Vorbereitung für den Militärdienst genutzt wurde. Durch Uniformität und Ränge wurden militärische Strukturen aufgebaut und jede Aktivität war nur eine Vorbereitung auf den Krieg: Angebote in der Marinejugend, zum Fliegenlernen, zum Verbreiten von Nachrichten. Nichts wurde ausgelassen. Doch als die Hitlerjugend dann tatsächlich im Kampf eingesetzt wurde, war sie nicht mehr als Kanonenfutter, sodass viele der Jugendlichen ihr Leben verloren. Die Informationen wurden zudem durch anschauliches Bildmaterial und interessante Exponate eindringlich vermittelt.

Im Anschluss hatte man noch die Gelegenheit, auch den Rest der Ausstellung im Detail zu erforschen, Stellungnamen von Zeitzeugen zu lesen und sogar Bilder von den Geschehnissen in Münster selbst zu betrachten.

(Johanna Boch)