Ausstellung "Gesichter einer Flucht"

Zurzeit befindet sich im 2. Obergeschoss der Pausenhalle die Ausstellung „Gesichter einer Flucht", in der Geflüchtete, die aus der Mongolei, der DDR, Polen, Nieder- und Oberschlesien, Afghanistan, Syrien etc. nach (West-)Deutschland geflohen sind, von ihrer Flucht und ihrem heutigen Leben erzählen.

Alle 8. und 9. Klassen sowie der Erdkunde LK der Q1 hatten die Gelegenheit, an der Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung teilzunehmen. Zu Beginn der Veranstaltung führte Herr Stachowitz die Schülerinnen und Schüler mit Worten und Bildern in die Ausstellung ein. Die Ausstellung ist nicht auf die jüngste Vergangenheit Zeit begrenzt; auch Menschen, die zum Beispiel am Ende des 2. Weltkriegs oder in der Wendezeit 1989 ihre Heimat verlassen mussten, kommen zu Wort.

Die Geflüchteten schildern sowohl die Ursachen ihrer Flucht, wie politische und religiöse Verfolgung, Krieg und wirtschaftliche Probleme, als auch die Wege, auf denen sie Deutschland erreichten. So mussten viele von ihnen tagelang laufen und diejenigen, die das Meer überqueren mussten, hatten ihr Leben unsicheren Booten anzuvertrauen.

In der Ausstellung wird besonders deutlich, dass die große Mehrheit der Flüchtlinge gewillt ist, sich zu integrieren und zu arbeiten, um nicht länger auf Sozialhilfen angewiesen zu sein. Zudem helfen viele ehemalige Flüchtlinge, die zum Beispiel aus Polen oder Nieder- und Oberschlesien geflohen sind, denen, die erst vor kurzem ihre Heimat verlassen mussten und nun neu in einem fremden Land sind.

Dass es jedoch nicht immer eine klare Trennung der eigenen Identität gibt, wurde durch das Video „Syrisch oder deutsch? Ich kann beides" von GermanLifeStyle GLS deutlich. Manchmal entsteht auch ein Mix aus verschiedenen Kulturen.

Im Anschluss erzählte Nawras Katthab, ein syrischer Flüchtling, von seiner Flucht und seinem heutigen Leben. Nawras kam vor drei Jahren nach Deutschland und war für fünf bis sechs Monate am Gymnasium St. Michael in der 8. Klasse. Er sprach davon, dass man Zeit braucht um sich einzuleben und die verschiedenen Gebräuche kennenzulernen. Ihn interessiere nur der Mensch selbst und nicht, wo er herkommt. „Komische Leute" gebe es überall.

Zum Thema Fluchtursachen referierte zum Schluss noch Frau Rehbaum von der Steuerungsgruppe „Fair Trade" in Ahlen. Ahlen ist seit Anfang 2018 „Fair Trade Town" und somit werden hier natürlich auch in vielen Geschäften fair gehandelte Lebensmittel und sonstige Güter angeboten. Frau Rehbaum erklärte, wie wir durch den Kauf von fair gehandelten Waren Fluchtursachen bekämpfen können. Die Bauern und Produzenten bekommen bei Fair Trade Produkten einen angemessenen Lohn und Kinderarbeit ist dabei generell verboten. Mit dem erwirtschafteten Geld können Schulen gebaut werden, Kinder eine Schule besuchen und die medizinische Versorgung kann gesichert werden. So haben die Bauern nun endlich Gelegenheit für ihre Rechte einzutreten.

Zurzeit befindet sich in der 2. Etage bei der Ausstellung „Gesichter einer Flucht" ein Stand, an dem fair gehandelte Waren zum Kauf angeboten werden. Der Verkauf findet immer in der 1. großen Pause statt. Wenn der Stand von den Schülern angenommen wird, könnte er in Zukunft einmal pro Woche geöffnet werden.

 

(Katharina Nolte)