Abitur 2019: Eine Erfolgsgeschichte

In festlichem Rahmen verabschiedeten wir am Samstag unsere 87 Abiturienten. Der feierliche Gottesdienst in der St. Elisabeth-Kirche, der von den Abiturienten eigenständig vorbereitet worden war, rief vielfältige Erinnerungen aus den 8 Jahren Gymnasialzeit wach und stellte sie unter das Motto von Dietrich Bonhoeffer: „Die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in stille Freude". Die Abiturienten hatten für jeden ein Erinnerungsbuch erstellt, in dem die Mitschüler positive Erfahrungen mit den Einzelnen handschriftlich niedergelegt hatten.

Cantemus Michaelis gratuliert zum Abitur
Die folgende Feierstunde wurde eingerahmt durch festliche Musikbeiträge der verschiedenen musikalischen Ensembles der Schule. Nach der Begrüßung der Gäste durch Frau Dr. Terveer lobte unsere Schulleiterin Mechtild Frisch in ihrer Festrede die sehr leistungsstarke, sozial verantwortliche und engagierte Jahrgangsstufe, die den äußerst beachtlichen Notendurchschnitt von 2,1 erreicht hat, ohne dass Noten verschenkt worden seien.

Frisch nahm das Abiturmotto „Abikalpse" zum Anlass, das Gegenbild einer bedrohlichen Endzeit zu entwickeln: Aufgabe der Jugendlichen heute sei das „Sich-in-eine-bessere-Welt-hinein-Denken" und das Verfolgen von Gesellschaftsutopien angesichts der menschengemachten ökologische Krise, der ungesteuerten Macht des sich verselbständigenden Fortschritts und der weltweiten Gefährdung der freien Gesellschaften. Jede zivilisatorische Errungenschaft und jeder Fortschritt habe mit einer utopischen Fantasie begonnen habe und nur so z.B. seien die Menschenrechte, die Demokratie und die Gleichstellung von Mann und Frau erreicht worden. Die Schulleiterin appellierte, vorrangig die Utopie der nachhaltigen Entwicklung aller Menschen zu verfolgen, damit weltweit die Würde und die Entfaltungsmöglichkeiten aller Menschen heute und in Zukunft Kompass für gesellschaftliches, politisches und ökonomisches Handeln würden. Eine ganz andere Welt zu entwerfen, zu denken und für möglich zu halten, sei ein Anspruch an die Vernunft, deren Besitz die Abiturienten spätestens mit dem Abitur nachgewiesen hätten. Es sei Zeit, im Kleinen eine zukunftsfähige Lebensweise zu erproben und bewusste, individuelle Entscheidungen in gemeinschaftliches Handeln einzubringen, um Nachhaltigkeit zum Kern eines neuen gesellschaftlichen Gesamtszenarios werden zu lassen.

Für die Stadt Ahlen übermittelte Rita Pöppinghaus-Voss den Abiturienten im Anschluss ihre Glückwünsche zum Abitur. Sie betonte, dass sie, entgegen mancher Aussagen in der Öffentlichkeit, Jugendliche oft als sehr höflich und entgegenkommend erlebe. Sie lud die Jugendlichen ein, die etablierten Politiker aufzurütteln und sich langfristig in Ahlen zu engagieren. Meinolf Tiemann, Schulleiter des kooperierenden Städtischen Gymnasiums, lobte die Kooperation zwischen den Gymnasien und ermutigte die Jugendlichen, in Zukunft wie z.B. aktuell bei Fridays for Future, störend die Stimme zu erheben und nicht zu Ja-Sagern zu werden. Kirsten Fischer, Schulpflegschaftsvorsitzende, hob in ihren Grußworten hervor, dass die Jugendlichen nach jahrelanger Begleitung durch ihre Eltern nun zunehmend selbstverantwortlich handeln müssten und das ihnen dies auch zuzutrauen sei. Tessa Hartmann und Benjamin Budt, Schülersprecher*innen der Schule, gratulierten den Mitschüler*inne mit einem humorvollen Rückblick auf 8 Jahre St. Michael. Für den Ehemaligenverein des Gymnasiums St. Michael beglückwünschte der Vorsitzende Gerd Buller die Abiturienten. Er erinnerte an den Start des Jahrgangs in der düstersten Phase des Umbaus von St. Michael und an die damals gepflanzte Stileiche, die sich zu einem robusten Baum entwickelt habe. Er lud die Jugendlichen ein, durch das Mitwirken im Ehemaligenverein ihre enge Bindung an die Schule zu erhalten. Das letzte Wort hatten die Abiturienten selbst, für die Carla Aulbur und Johanna Giebel so manche Erfahrung aus dem Schulalltag mit viel Humor und Sprachwitz aufleben ließen.

Bestenehrung: 1,0 als Abiturdurchschnitt (v.l.) erreichten Alexander Fiedler, Johanna boch, Johanna Giebel und Maurits Krüger
Höhepunkt der Abiturfeier war die nun folgende Zeugnisvergabe. Die Tutorlehrer*innen händigten ihren Leistungskursen die Zeugnisse aus und übermittelten, ebenso wie die Schulleiterin, ihre ganz persönlichen Glückwünsche. Aus dem hervorragenden Jahrgang ragten 4 Schüler*innen mit der Note 1,0 heraus. Alexander Fiedler, Johanna Boch und Maurits Krüger wurde zudem noch der Preis der deutschen chemischen Gesellschaft für die besten Leistungen in Chemie überreicht und last, but not least, bekam Maurits auch noch den Preis der Gesellschaft für Mathematik für die beste Klausur im Mathematik-Leistungskurs.
Seine Vielseitigkeit stellte Maurits auch bei einem Cello-Solo im Rahmen des Concertinos Michaelis unter Beweis. Beim anschließenden Umtrunk genossen die Festgäste in froher Stimmung die Begegnung mit den Abiturienten und untereinander.