In der vergangenen Woche waren am Gymnasium St. Michael 13 Jungen und 7 Mädchen aus Istanbul zu Gast. Die Schülerinnen und Schüler besuchen das Istanbul Lisesi, das als eines der besten Gymnasien der Türkei gilt. In einer weltweit einmaligen Zusammenarbeit mit Deutschland werden an dieser staatlichen türkischen Schule die naturwissenschaftlichen Fächer, also Mathematik, Physik, Chemie und Biologie von deutschen Lehrern auf Deutsch unterrichtet. Die Lernenden können dort das türkische und das deutsche Abitur gleichzeitig erwerben. Fremdsprachlicher Unterricht spielt in der Türkei eine große Rolle und Schulen, die dies anbieten, genießen einen guten Ruf.Die Gäste haben nach der 8jährigen Grundschule intensiv die deutsche Sprache gelernt und sind nach Ahlen gekommen, um ihre Kenntnisse anzuwenden und das deutsche Familien- und Schulleben kennen zu lernen. Sie waren in Familien aus der Jahrgangstufe 8 zu Gast.Während dieser Woche wurden die türkischen Gäste im Rathaus empfangen, haben Ahlen und seine Umgebung erkundet. Ihr naturwissenschaftliches Interesse führte sie nach Münster ins Planetarium und ins Naturkundemuseum. Dort ging es um die Dimensionen des Weltalls und die Evolution der Sexualität. Im Mühlenhofmuseum erkundete man das Alltagsleben der westfälischen Bauern vor 200 Jahren. Eine weitere Exkursion brachte die Gruppe in die Stadt der Heiligen drei Könige mit einer Führung durch den Kölner Dom und die viel beachtete Ausstellung von Pierre Huyghe im Museum Ludwig. Das offizielle Programm fand seinen Abschluss mit einer am Ende nassen Paddeltour auf der Werse bei Angelmodde, weil insbesondere die Jungs sich ein Kentern der Canuboote nicht entgehen lassen wollten.Am Freitag Abend luden die Gäste zu einem Abschiedsabend mit türkischem Buffet für die Eltern und die Gastschüler ein. In einem kurzweiligen Bildervortrag wurden die Perspektiven dder Besucher vom Bosporus auf das Alltagsleben in Ahlen deutlich. Alle Beteiligten priesen den hohen pädagogischen Wert dieses Austauschprogramms, das auf die Globalisierung im besten Sinne eingeht, die ja in unserer Stadt eine besondere Rolle spielt: die Förderung des gegenseitigen Verständnisses und den Abbau von Vorurteilen.
