Förderverein spendet für Informatik-Fachschaft
Westentaschen-Computer und Arduino-Boards am Gymnasium St. Michael
Kaum ein Schulfach ist einem so steten Wandel unterworfen wie das Fach Informatik. Die rasanten Entwicklungen im Bereich der Informationstechnologie fordern die häufige Überarbeitung der Lerninhalte, gleichzeitig aber auch immer wieder die Anschaffung von neuen Medien. Oft sind es gerade die Lernenden, welche auf die Entwicklungen im IT-Sektor hinweisen und die Beschäftigung hiermit anregen. Um diesen Interessen gerecht werden und um stets zeitgemäßen Unterricht anbieten zu können, benötigte die Fachschaft Informatik am Gymnasium St. Michael Unterstützung, die sie in diesem Schuljahr vom Förderverein der Schule mehrfach erhalten hat. Die Informatik-AG bedankte sich am Montagabend mit einem kleinen Umtrunk und einer Kurzpräsentation der gestarteten Projekte für die Unterstützung und die Spenden.
Insbesondere die gespendeten Arduino-Boards ermöglichen den Schülern einen neuen, ganz ungewohnten Zugang zur Informatik und Elektrotechnik: C-Programme , die auf dem Laptop mit der Arduino-Software geschrieben und kompiliert werden, erledigen nach der Übertragung auf die Arduino-Boards mit den dort eingerichteten Schaltungen definierte Aufgaben. Dieses ist der Einstieg in die Welt der Mikroprozessor-Programmierung, ein ganz aktuelles Gebiet der Informatik, das die Informatik-AG im nächsten Schuljahr noch weiter beschäftigen und danach seinen Weg in die Mathe/Informatik-Differenzierungskurse oder Projektkurse finden wird.
Ähnlich innovativ werden auch die gespendeten „Raspberrys“ empfunden, Computer im Westentaschenformat, deren Linux-Betriebsystem von einer SD-Speicherkarte startet. Die Schülerinnen und Schüler erlernen mit dem Raspberry die Installation und Konfiguration von Linux und damit eine ganz neue Welt neben dem allerorts vorhandenen Windows.
Die Installation von Betriebssystemen und Software war ein vorherrschendes Thema in der AG. Durch die Vermittlung des Fördervereins und des Schüler-Vaters Herrn Kleikamp war es nämlich gelungen, 20 Laptops als Spende eines Unternehmens zu erhalten. Diese von Firmendaten, Software und Betriebssystemen gereinigten Geräte mussten neu installiert werden. Zur Vermeidung von Kosten entschied sich die AG für das Betriebssystem Xubuntu und viel weitere freie Lernsoftware, wie die Programmierumgebungen Eclipse, Scratch, Geany, aber auch fachfremde Freeware wie OpenOffice und GeoGebra. Besonders das dynamische Geometrieprogramm „GeoGebra“ begeisterte die Mitglieder des Fördervereins, die sich erinnerten, wie mühsam es in ihrer Schulzeit war, bildliche Vorstellungen mathematischer Sachverhalte zu gewinnen. Die Lernenden haben heute wunderbare Hilfsmittel zur Kontrolle und Sammlung von Ideen für Rechnungen und Herleitungen. Die Laptop-Spende soll auch helfen, die sehr stark frequentierten Computerräume zu entlasten, damit ebenfalls die Kollegen anderer Fächer den Lernenden Einblick in solche Lernsoftware geben oder mediengestützten Unterricht anbieten können.
Matthias Becker stellt GeoGebra vor
Neben den Projekten zu den Förderverein-Spenden wurden am Abend auch noch ausgezeichnete Arbeiten des Informatik-Unterrichts vorgestellt: Lisa-Sophie Colbatzky führte ihr Sortierprogramm für den Lego-Roboter vor, das sie im Rahmen ihrer Facharbeit programmiert hat. Über einen Farbsensor erkennt der Roboter farbige Legosteine und sortiert sie in entsprechende Fächer. Lisa hat dieses Programm mit BlueJ/Lejos und nicht mit der mitgelieferten Software NXT geschrieben, was die Arbeit als besonders anspruchsvoll auszeichnet. Der industrielle Nutzen der Roboter-Programmierung war allen Zuhörern gleich ersichtlich, Lisa erntete daher viel Anerkennung vom Förderverein. Ebenso Hendrik Rosendahl, der eine Android-Smartphone-App zum St. Michael-Vertretungsplan programmiert hat. Er opferte dafür in seinem letzten Schuljahr viel Zeit und perfektionierte sie so, dass viele Schülerinnen und Schüler unserer Schule diese App inzwischen gerne nutzen. Für seine ausgezeichneten Leistungen im Fach Informatik erhielt der Abiturient und angehende Informatik-Student nachträglich noch eine zweijährige Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Informatik „GI“ als Abiturpreis überreicht.
Lisa Colbatzky stellt ihr Lego-Roboter-Programm vor
Hendrik Rosendahl erhält den Abiturpreis der GI
Der Förderverein konnte an diesem Abend hoffentlich einen kleinen Einblick in die vielfältige Arbeit der Informatik-Fachschaft erhalten und außerdem die Gewissheit, dass die Spenden dankbar aufgenommen und gut angelegt wurden und viele neue interessante Arbeiten angestoßen haben.
Mit unserem Dank ist auch die Hoffnung verbunden, dass durch die zahlreichen kleinen Projekte viele Schülerinnen und Schüler dieses zukunftsweisende Fach für sich entdecken: in kaum einem anderen Fach ist der Erfolg so schnell erlebbar wie in der Informatik.