Bürgermeister besucht 8d des St. Michael-Gymnasiums

Der heutige Schultag sollte für die Klasse 8d und ihre Politiklehrerin Sabine Mendel einmal ganz anders starten. Hoher Besuch hatte sich angekündigt: Dr. Alexander Berger, der amtierende Bürgermeister von Ahlen, kam zusammen mit Ralf Grote, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus, ins St. Michael-Gymnasium, um mit den Schülerinnen und Schülern über die anstehende Kommunalwahl und ihre Bedeutung für die Arbeit des Stadtrates zu sprechen.

Zunächst staunten die Schülerinnen und Schüler nicht schlecht, als ihnen die Rahmenbedingungen der Lokalpolitik vorgestellt wurden: Mit 700 Mitarbeitern und einem Jahreshaushalt von 150 Millionen Euro setzt sich die Stadt für ihre ca. 55000 Einwohner ein. Ralf Grote erklärte den Schülerinnen und Schülern anschaulich die Öffentlichkeitsarbeit, um ihnen Wege aufzuzeigen, sich zu informieren. Er erläuterte ihnen zudem das Funktionieren der Verwaltung sowie den Ablauf der Kommunalwahl am kommenden Wochenende.

Dass es bei der Lokalpolitik nicht immer einstimmig, sondern oft sehr kontrovers zugeht, machte Dr. Berger den Schülerinnen und Schülern mithilfe eines kurzen Planspiels klar, in welchem die Klasse auf drei Fraktionen mit unterschiedlichen Zielen für ihr jeweiliges Wählerklientel betraut wurde. So setzte sich Theo Häfke als Fraktionsvorsitzender seiner Partei für einen Ausbau der Digitalisierung der Schulen ein, während Malke Baykal und Adelina Grigoras als Doppelspitze ihrer Fraktion eher für einen Ausbau grüner Energie plädierten. Gegen beide Parteien trat im Rahmen der Simulation Adina Abraham für ihre Partei für eine Renovierung des Parkbades ein. Schnell wurde den Schülerfraktionen die Dilemmasituation zu hoher Kosten klar. Hier galt es also, mit Hilfe des Bürgermeisters aufeinander zu zugehen, fraktionsübergreifende Bündnisse zu finden sowie sich kompromissfähig zu zeigen, wenn nicht die Steuern der Ahlener Bürger erhöht werden sollen. Mit dem lebendigen Einsatz aller konnte schließlich eine gelungene Kompromisslösung gefunden werden.

„In der Wirklichkeit macht das genauso viel Spaß!", warb Dr. Berger anschließend für ein starkes Engagement der jungen Bürgerinnen und Bürger in der realen Lokalpolitik. „Engagiert euch, geht ins Gespräch mit mir als Bürgermeister und den lokalen Parteien!", zeigte er einen konkreten Weg auf, sich einzubringen. Genau das hat die Klasse auch vor: Im Rahmen lokalpolitischer Projekte werden sie in Zukunft nicht nur die Programme der lokalen Parteien in Interviews kennen lernen, sondern selbst auch kommunalpolitische Ideen und Konzepte entwickeln und die besten von ihnen der WFG vorstellen, erläutert Frau Mendel ihre Zukunftspläne mit der Klasse.