Unterricht im Kinosaal: SchülerInnen der Q2 setzen sich kritisch mit originalen Propagandamedien des Nationalsozialismus auseinander

Am 17. September 2019 besuchten die Lernenden der Pädagogik- bzw. Geschichtskurse der Jahrgangsstufe Q2 das Kino CinemAhlen, um im Rahmen eines Kinoworkshops den Film „Jud Süß" zu sehen. Jud Süß ist ein antisemitischer, nationalsozialistischer Spielfilm aus dem Jahr 1940.

Dieser Film, der von der damaligen Filmprüfstelle als „besonders wertvoll" eingestuft und vom Reichspropagandaminister Joseph Göbbels als ein voller Erfolg bezeichnet wurde, steht nach einem Beschluss der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dem Rechteinhaber des Films, unter Vorbehalt. Darunter ist zu verstehen, dass er nur mit entsprechender Vor- und Nachbereitung gezeigt werden darf, um die Wirkungsmaschinerie von Propagandamedien des Nationalsozialismus aufzudecken.

Der Referent des Instituts für Kino und Filmkultur Michael Kleinschmidt lud die Schüler*innen dazu ein, den Film entweder aus direkter kritischer Perspektive zu betrachten oder eine „Zeitreise" zu machen und mithilfe eines Perspektivwechsels mögliche Aspekte aufzudecken, die den Film so faszinierend und damit ebenso gefährlich machten. Im Anschluss wurden im Gespräch mit den Anwesenden historische und filmästhetische Hintergründe beleuchtet und analysiert, um die manipulativen Züge des Filmes aufzudecken und zu einem kritischen Umgang mit den gegenwärtigen Medien anzuregen.

(ENG, FIL, MÖB)