Abiturfeier in veränderter Form: Klein, aber fein.....

Es war alles geplant, um die 102 Abiturient*innen des Gymnasiums St. Michael am Samstag, dem 27.06.2020, in einer würdevollen Abiturfeier auf dem exakt ausgemessenen Schulhof zu verabschieden, das Programm mit Freiluftorchester und Gesangsbeiträgen, Festrede der Schulleiterin und der Jahrgangsstufensprecher war gedruckt, als am Dienstagnachmittag, dem 23.06.2020 der erneute Lockdown ab Donnerstag verhängt wurde. Das Gesundheitsamt genehmigte die noch ausstehenden mündlichen Prüfungen am Donnerstag. Es blieben nur 24 Stunden, um eine alternative Abschlussfeier der Abiturient*innen umzusetzen. Dem Versuch, an einer katholischen Schule in Münster im Rahmen einer Freiluftveranstaltung zu feiern, konnte das dortige Gesundheitsamt nicht zustimmen. So wurde die Entscheidung getroffen, die Abiturient*innen unter Einhaltung der Abstandsregelungen in ihren Tutorgruppen in vorgegebenen großzügigen Zeitfenstern im Beisein ihrer Eltern am Mittwochabend zu verabschieden.

Es war eine fast idyllisch anmutende Folge von 6 kleinen Feiern auf der großen Wiese vor der Sporthalle. Die Schulleiterin, Mechtild Frisch, lobte in kurzen Worten, das Durchhaltevermögen der Abiturient*innen und ihre Gelassenheit angesichts der abrupten Änderungen bei der schulischen Vorbereitung des Abiturs sowie seiner Rahmenbedingungen. Sie seien jetzt vermutlich für lange Zeit krisenresistent.

Dank an die Tutorin
Dank an die Tutorin

Schon seit dem Zulassungstag prangte deutlich sichbar das Motto des Abiturgottesdienstes "Don't worry, be Future!" an der Wand des Schulgebäudes. Der Schulseelsorger Stefan Bagert gab allen Schüler*innen eine Karte mit einem Puzzlestück mit auf den Weg, auf dem die Einladung zur Abiturfeier 2026 (das Jahr, an dem an Gymnasien kein reguläres Abiturstattfinden wird) vermerkt war und kommentierte: „Vergesst nie, dass ihr nicht einzelne Atome seid, sondern Teil eines großen Ganzen!"

Die Abiturient*innen waren besonders chic gekleidet, um den feierlichen Akt auch äußerlich zu unterstreichen und trugen teilweise ihre Kleidung, die für den leider ausfallenden Abiturball vorgesehen war. Die Schüler*innen stellten sich kursweise im Abstand von 1,5 m auf. Jeder einzelne Name wurde aufgerufen und jede Person wurde bejubelt. Die Aufgerufenen nahmen dann unter dem Applaus ihrer Eltern und Lehrer*innen die Abiturzeugnisse, die auf einem Notenständer lagen, entgegen. Wenigstens eine punktuelle Nähe wurde bei den abschließenden Tutorkursfotos hergestellt. Der Förderverein unterstützte die Veranstaltung nach Kräften. Als kleines Geschenk des Fördervereins bekamen die Abiturient*innen nach der Zeugnisübergabe je 2 Kinogutscheine und das dazugehörige Popcorn.

Trotz der widrigen Umstände bei der Vorbereitung des Abiturs in den letzten 3 Monaten, erreichte der Jahrgang herausragende Abschlüsse. 6 Schüler*innen schnitten mit der Traumnote 1,0 ab: Carl Schmitthenner, Janis Schwippe, Tessa Hartmann, Elise Buttermann, Cindy Palmowsky und Benjamin Budt.

Die Vergabe an den Mathematik-Leistungskurs war auch eine der letzten Amtshandlungen des langjährigen Mathematik- und Sozialwissenschaftlehrers Jürgen Vorfeld, der nach 40 Jahren am Gymnasium St. Michael in den Ruhestand geht.