Ahlen Go! 2019 – Zukunftsvisionen der 8b

Abwarten? Passiv sein? Nichts tun? – Das passt nicht zur Klasse 8b des St. Michael-Gymnasiums! Gemeinsam mit ihrer Politiklehrerin Sabine Mendel begaben sich die 30 Schülerinnen und Schüler aktiv auf die Suche nach Möglichkeiten, ihre Heimatstadt Ahlen zu verbessern. Im Rahmen des Projektes Ahlen Go! erarbeiteten sie in Teams Maßnahmen und Finanzierungsvorschläge für kommunale Entwicklungsfelder. Um ihre Ideen auf Bedarfsadäquanz und Umsetzbarkeit hin zu überprüfen, suchten sie sich Fachexperten aus den unterschiedlichen Bereichen und führten mit ihnen Interviews durch, deren Ergebnisse sie in ihre Arbeit mit einfließen ließen.

Folgende Entwicklungsfelder haben die jungen Stadtplanerinnen und Stadtplaner in den einzelnen Gruppen bearbeitet:

  • Team eins hat sich mit dem Thema Geschäftsfelder in Ahlen beschäftigt. Dafür haben die Mitglieder eine Umfrage unter Ahlener Jugendlichen gemacht, von denen eine deutliche Mehrheit gesagt habe, dass Ahlen mehr modernere Geschäfte brauche, um die Kaufkraft Jugendlicher besser auszuschöpfen und ein Ausweichen in Nachbarstädte wie Hamm und Münster zu verhindern. Allerdings hat die Gruppe auch festgestellt, dass so etwas nicht so leicht ist, da viele bei Jugendlichen beliebte Geschäfte erst ab einer bestimmten Einwohnerzahl in die Städte kommen. Diese Informationen haben sie von den Experten Thorben Welte und Jörg Hakenesch von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, mit der unsere Schule eine Kooperation pflegt. Hier empfehle sich eine enge Zusammenarbeit mit dem Bereich Marketing, um überregional Kaufkraft anzuziehen.
  • Passend dazu hat sich das zweite Team mit dem Thema Marketingkonzept für Ahlen beschäftigt. Dafür hat die Gruppe in der Innenstadt von Ahlen und im Familien- und Freundeskreis eine Umfrage zu gewünschten Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt. Diese Interviews offenbarten die priorisierten Wünsche der Ahlener Bevölkerung: gepflegte öffentliche Grünanlagen, die Füllung räumlicher Leerstände in der Innenstadt, eine breite Angebotspalette an Geschäften sowie eine optische Verschönerung der Einkaufsstraßen, wobei durch das Konzept "Sanierung statt Neubau" der Erhalt alter Bausubstanzen gewährleistet werden soll. Auch sollten im Sinne des Umweltschutzes verstärkt E-Busse und Leihräder eingesetzt werden.
  • Das dritte Team hat sich mit dem Thema Radwegekonzept in Ahlen beschäftigt. Zu dem Thema haben die Schülerinnen und Schüler sich mit der Idee auseinandergesetzt, einen Radweg in der Fußgängerzone anzulegen. Ihr Experte war Markus Gantefort vom Fachbereich Stadtentwicklung und Bauen der Stadt Ahlen.
  • Team vier hat sich mit dem Thema Sportplätze in Ahlen auseinandergesetzt. Zu diesem Thema hat die Gruppe verschiedene Finanzierungskonzepte wie Mitgliederbeiträge, Anteilseignerschaften, betriebliche Kooperationspartner, Patenschaften und Sponsoring, öffentliche Förderquellen, aber auch regelmäßige Spendenläufe ausgearbeitet. Die Expertin für diese Gruppe war Doris Toppmöller, die Geschäftsleiterin der Ahlener Sportgemeinschaft.
  • Das fünfte Team hat sich mit dem Thema Obdachlosenhilfe in Ahlen beschäftigt. Hierzu haben die Schülerinnen und Schüler unter anderem das Ausmaß, Gefährdungspotenziale, helfende Institutionen und Unterbringungsmöglichkeiten vor Ort sowie mögliche Probleme erarbeitet. Als Experten suchte sich die Gruppe Heiko Fredrich vom Fachbereich Soziales der Stadt Ahlen, mit welchem die Jugendlichen insbesondere über ihre projektbasierten Finanzierungsvorschläge sprachen.
  • Das sechste Team hatte das Entwicklungsfeld Umweltschutz in Ahlen. Dafür hat sich die Gruppe vorhandene Maßnahmen wie die öffentlichen Ahlener Obstwiesen, die Aktion Sonne tanken, Grünflächenausweitungen und das Radwegekonzept angesehen und gemeinsam mit Marianne Dams vom Baubetriebshof eigene Ideen gegen Vermüllung, Luftverschmutzung und für eine stärkerer ÖPNV-Nutzung entwickelt. Schnell war klar, dass gerade in diesem Entwicklungsfeld auch Jugendliche eine Chance haben, durch eigene Projekte etwas zu bewirken. Also beschloss die Klasse bei der Projektevaluation, hier konkret mit ersten eigenen Maßnahmen loszulegen und zukünftig nicht nur Re- und Upcycling zu betreiben, sondern sich dem aktuellen Plogging-Trend anzuschließen, einer Joggingrunde, bei der man zugleich Müll einsammelt. Am 3. Februar geht es im Naherholungsgebiet an der Langst los! Fotos folgen.

Marco Stasiowski, 8b