"Alle Wege führen nach Rom!"

"Omnes viae Romam ducunt! - Alle Wege führen nach Rom!", genau das dachten wir uns auch, als wir am Sonntag, den 15. Oktober 2017, endlich in der Hauptstadt Italiens ankamen, was nicht ganz ohne Komplikationen abgelaufen war: In Dortmund mussten wir aus dem Zug aussteigen, weil es im Zug neblig wurde und nach verschmortem Gummi roch, da der Zugfahrer mit angezogener Handbremse gefahren war, und am Flughafen gab es eine Verzögerung, weil ein brennendes Flugzeug die Flugbahn blockierte. Da bekam man richtig Lust aufs Fliegen!

Auf dem Weg zum Hotel war klar, wir sind hier ganz woanders! Der toskanische Stil der Häuser, die etwas andere Verkehrsregelung und die vielen Straßenkünstler mit ihren bunten Lichtern und ihrer italienischen Musik haben uns direkt verzaubert. Auch nach der Ankunft am Hotel und erneuter Planänderung, dank derer wir in ein "Nebengebäude" umziehen mussten, konnten wir nun in Ruhe unsere Zimmer beziehen. Am Ende des ereignisreichen Tages machten wir uns auf den Weg zu unserer ersten Sehenswürdigkeit in Italien. An der Piazza Spagna, wo wir uns auf die Spanische Treppe oder an den Brunnen setzten, genossen wir die romantische Stimmung, die zum Entspannen einlud. Kaum wieder im Hotel angelangt, fielen wir alle müde ins Bett.

Am nächsten Tag machten wir uns um Punkt neun Uhr auf den Weg, um Winni zu treffen, der uns zuerst die Kapitolinischen Museen mit ihren vielfältigen antiken Schätzen und anschließend das Kolosseum zeigte, wodurch wir sehr viele Einblicke sowohl in die mythische als auch in die historische Geschichte Roms bekamen. Zwischendurch hatten wir etwas Freizeit, in der wir endlich die berühmte Pizza Italiens probieren und unser erstes Eis auf der Zunge zergehen lassen konnten. Danach ging es weiter zum Forum Romanum, wo es in der Sonne ganz schön warm war. Am Ende des heißen Tages entspannten sich die meisten im Hotel beim gemütlichen Beisammensein.

Auch der zweite Tag begann sehr pünktlich. Auf dem Plan standen die Kirchen San Giovanni in Laterano und Santa Maria Maggiore sowie das Pantheon und der Stadtteil Trastevere, eines der schönsten Viertel Roms. Wie wir leider feststellen mussten, ist das Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln etwas schwierig. Daher wurde ein Fußmarsch von 10 Minuten zu einer Busfahrt und einem Fußweg von 2 Stunden. Am Ende sind wir schließlich doch an der zweiten Kirche angekommen und machten uns nach einer kurzen Besichtigung auf den Weg zum Pantheon. Als wir das runde Gebäude betraten, bestaunten wir die Statuen, die Grabmale und die Architektur, die sowohl für das Loch in der Decke als auch ihre genauen Abmessungen bekannt ist.

Das Pantheon hatte auf jeden Fall noch einen Vorteil: ein paar Straßen weiter gab es die Eisdiele Gelateria Della Palma, die zur besten Eisdiele Roms gekürt worden war. Bei 150 verschiedenen Sorten hatten wir die Qual der Wahl, sodass man viele von uns auch öfter dort antraf und immer neue Sorten probieren sah.
Am späten Nachmittag hatten wir die Möglichkeit, den Stadtteil Trastevere zu besuchen und den Gianicolo, einen der sieben Hügel Roms, zu besteigen. Die Aussicht war atemberaubend.

Der dritte Tag fing mit einer Planänderung an. Anstatt an der Papstaudienz teilzunehmen, trafen wir uns mit Jeanette, die uns die Vatikanischen Museen zeigte und uns diverse Highlights erläuterte. Dazu gehört natürlich auch die sixtinische Kapelle, deren Malereien wir überwältigt bestaunten. Danach besichtigten wir den Petersdom "auf eigene Faust". Am Nachmittag hatten wir etwas mehr Freizeit, und mehrere von uns beschlossen, sich die Engelsburg am Tiber anzuschauen und die einmalige Aussicht zu genießen.

Am Donnerstag ging es zu den Callisto-Katakomben außerhalb von Rom. Wir wurden in die riesige Grabstätte geführt, und man bekam ein komisches Gefühl, da die Gräber links und rechts von uns entweder geplündert oder aber noch verschlossen waren, also voller Gebeine von Kindern und Erwachsenen. Das Massengrab der Christen hatte sehr enge Gänge, wodurch man ein leicht beklemmendes Gefühl bekam. Die Führerin zeigte uns Nischen, wo mehrere Generationen einer Familie begraben waren. Allein schon die Vorstellung, dass hier auch Familien hingekommen sind, um ihre Verstorbenen zu betrauern. war etwas seltsam. Dennoch war es beeindruckend zu sehen, wie die Grabstätten zum Beginn des Christentums aussahen.

Kaum aus den Katakomben heraus, wurden wir von unseren beiden Lehrerinnen in Form von einem Quiz zu den bisher besichtigten Orten und Sehenswürdigkeiten befragt und bekamen als Belohnung für eine richtige Antwort Bacis – italienische Ferrero Küsschen mit Sprüchen von bekannten Größen der Literatur oder der Philosophie. Danach machten wir uns auf den Weg zur Via Appia Antica, über die wir dann bis zur nächsten Bushaltestelle gelangten. Mit dem Bus fuhren wir dann bis zur Metro, an der sich die Gruppe aufteilte. Einige gingen zum Hotel zurück, andere beschlossen, durch die Innenstadt von Rom zu spazieren, um den letzten Nachmittag in Rom noch einmal voll zu genießen.

Nach dieser ereignisreichen Woche traten wir am Freitag die Rückreise nach Deutschland an. Als unser Flieger schließlich abhob, warfen wir einen letzten Blick aus dem Fenster auf die ewige Stadt. Gegen 21 Uhr kamen wir in Ahlen am Bahnhof an und verabschiedeten uns etwas wehmütig voneinander, schließlich war es eine Reise voller interessanter Höhepunkte und amüsanter Momente, die uns noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Riccarda Hachtmann und Lara Niermann