Exkursion der Erdkundekurse der EF in den Braunkohletagebau Garzweiler

Die Erdkundekurse von Frau Schröer und Herrn Köhler besuchten am Dienstag, den 03.07.2018, den Braunkohletagebau Garzweiler. Um 08:15 Uhr machte sich der Bus mit ca. 30 Schülerinnen und den beiden Lehrpersonen auf den Weg zum Tagebau, welcher dem Rheinischen Braunkohlerevier angehört.

Nach einer dreistündigen Fahrt kam der Bus am Informationszentrum an. Hier wurde zunächst der Tagebau anhand einer kurzen Präsentation durch die Reisebegleiterin vorgestellt. Dabei wurden auch verschiedene Daten und Statistiken dargestellt und erläutert. Sie erklärte, dass Braunkohle einer der wichtigsten Energieträger in der deutschen Energiewirtschaft sei. Gemeinsam mit der Steinkohle sind es die beiden größten fossilen Energieträger Deutschlands. Man erkennt daran die elementare Bedeutung der Kohle für den deutschen Energiemarkt. Außerdem wurde erwähnt, dass sich dies jedoch in Zukunft ändern wird, da erneuerbare Energien immer mehr an Marktanteilen gewinnen. 1990 betrug der Primärenergieverbrauch von erneuerbaren Energien 221 Petajoule und von Kohle 2306 Petajoule. Im Vergleich zu damals haben die erneuerbaren Energien heute um 1200 Petajoule zugenommen und die Kohle um knapp 600 Petajoule abgenommen. Somit ist die steigende Tendenz für die Verwendung von erneuerbaren Energieträgern klar erkennbar.

Im Anschluss an den Vortrag stieg die Erdkundekurse mit der Reiseführerin in den Bus ein und die eigentliche Besichtigung des Tagebaus konnte beginnen. Der Bus hielt an einem alten Schaufelradbagger an, welches seit langer Zeit nicht mehr genutzt wird. Währenddessen erklärte die Reiseleiterin die Funktionsweise des Baggers. Der Fahrer schwenkt zunächst den Oberwagen in einem Winkel von 90° in Abbaurichtung und geräteabhängig bis 35 Grad in Tagebaurichtung. Das Schaufelrad dreht sich dabei entweder im oder gegen den Uhrzeigersinn. Dabei nimmt dieses den Abraum bzw. die Kohle auf. Das Fördergut wird dann – je nach Stellung des Radauslegers und Höhe der Abbauscheibe – 30 bis 180 Grad aufwärts transportiert, bis es durch die Schwerkraft auf die Schleißschienen und nachfolgend auf das Förderband des Radauslegers gelangt, und zum Unterwagen transportiert wird. Dieser Schaufelradbagger ist außer Betrieb und dient heute ausschließlich zu Ausstellungszwecken. Hierbei nutzten die Schüler die Gelegenheit um einige
Fotos aufzunehmen.

Nach etwa 10 Minuten fuhr die Reiseleiterin mit der Besichtigung fort und zeigte der Gruppe nun den Tagebau. Die Leiterin erwähnte, dass nach der Schließung des Tagebaus nur noch ein kleiner Restsee übrig bleibt. Dieser entsteht, weil die Kohle sich nicht mehr im Boden befindet und sich somit weniger Boden als vorher vorhanden ist. Damit Teile der Landschaft nicht tiefer liegen als andere, wird ein Loch im Boden gelassen und die übrige Landschaft begradigt. Das Loch wird nun geflutet und ein künstlicher See entsteht. Alle Schülerinnen und Schüler und ebenso auch die Lehrer zeigten sich interessiert.

Braunkohletagebaue schaffen viele Arbeitsplätze und ebenso langfristige Arbeit, da es zurzeit noch genug Kohle gibt. Des Weiteren ist diese sehr günstig und der Abbau ist einfach. Doch ein Tagebau hat nicht nur Vorteile, sondern auch einige Nachteile. Ein Nachteil ist die Umsiedlung umliegender Dörfer. Nachdem die Gruppe den Tagebau verließ, zeigte die Reiseleiterin die einzelnen Dörfer, welche umgesiedelt worden sind und auch einige Dörfer, die in naher Zukunft noch umgesiedelt werden müssen. Dabei erklärte sie, welche Probleme und Konflikte auf die Personen dieser Umgebung zukommen. Einige dieser Menschen haben finanzielle Probleme und müssen nun ihren Wohnort wechseln, was zur Folge Demonstrationen gegen Braunkohletagebaue hat.

Aber auch Unternehmen leiden unter der Umsiedlung der Dörfer, dadurch, dass die Bevölkerungszahlen schon lange vor der Wohnortverlegung abnehmen. Dies bedeutet ebenso wirtschaftliche Probleme und einige Unternehmen müssen geschlossen werden.

Anschließend wurde es dann für die Gruppe Zeit, sich auf den Heimweg zu machen. Um 17:45 Uhr kamen die Schüler und Lehrer wieder in Ahlen an. Ein spannender und lehrreicher Tag im Braunkohletagebau Garzweiler neigte sich dem Ende zu.

(khl)