Ratsbesuch der 8d bei Bürgermeister Dr. Berger

Ein eigenes Schwimmbad für Ahlener Schulen? – Bürgermeister veranschaulicht St. Michael-Schülern den Weg kommunaler Entscheidungsfindung an einem fiktiven Beispiel

Einmal Platznehmen auf den Sitzen im Ratssaal der Stadt Ahlen, sich einmal fühlen wie die Größen der Lokalpolitik – dieser Wunsch erfüllte sich heute den Schülerinnen und Schülern der Klasse 8d des St. Michael-Gymnasiums, die mit ihrer Klassenlehrerin Sabine Mendel und der Praxissemesterin Vivien Agater den Bürgermeister an seiner Wirkungsstätte besuchten. Nachdem Dr. Alexander Berger unterstützt von Ralf Grote die Schülerinnen und Schüler ihren Sitzplätzen entsprechend Fraktionen zugewiesen hatte, spielte er mit ihnen den Weg kommunaler Entscheidungsfindung durch. Was wäre, wenn dem Rat ein Antrag auf ein eigenes Schwimmbad für Ahlener Schulen eingereicht würde? Wer würde darüber entscheiden? Welche Fachausschüsse wären verantwortlich? Welche Interessen gelte es, gegeneinander abzuwägen? Die Schülerinnen und Schüler gingen in ihren Rollen als Ratsmitglieder unterschiedlicher Fraktionen auf, hielten rollengebunden kleine Reden oder gaben Statements ab, tauschten Positionen und Argumente aus und versuchten sich in Kompromissfindung. In der fiktiven Endabstimmung kam es dann zu einer knappen Ablehnung des Projektes "Schüler-Schwimmbad".

Dr. Berger machte den Schülerinnen und Schülern so deutlich, dass der Souverän in der Politik immer der Bürger sei und Stadt, Verwaltung und Parteien an der Attraktivität der Stadt für die Bürger engagiert arbeiten, die Wünsche und Pläne jedoch immer auch finanziert werden müssten, was bei knappen Kassen eine Herausforderung sei. Mit 120 Millionen Euro Ausgaben pro Jahr sei der Haushalt Ahlens für eine Stadt von 55.000 Einwohnern durchschnittlich, die Stadt zudem primär der Daseinsvorsorge verpflichtet, die Priorität habe. An Errungenschaften wie dem neuen Spiel- und Bolzplatzkonzept, der Dirt-Bike-Bahn im Berliner Park, dem W-Lan in der Innenstadt, der Ahlen App oder dem Erhalt einer eigenen Stadtbibliothek könnten die Jugendlichen sehen, wie sehr sie auch in ihrem Alter schon von der Kommunalpolitik selbst betroffen sind und persönlich profitieren könnten.

Schließlich durften die jungen Stadtbürgerinnen und -bürger ihrem Bürgermeister noch offene Fragen stellen, zum Beispiel zum beruflichen Werdegang, zum beruflichen Alltag, zu den eigenen Motiven politischen Engagements und der Zufriedenheit mit dem bereits Erreichten. Dr. Berger nahm ebenfalls auf Nachrage der Schüler und Schülerinnen Stellung zu dem Wahlsieg Trumps in den USA und betonte, dass man daraus lernen könne, wie wichtig es sei, die persönlichen Nöte der Menschen ernst zu nehmen und Werte wie Solidarität und Humanität im Sinne des sozialen Friedens hochzuhalten. Er forderte die Schülerinnen und Schüler auf, mündige Bürger zu sein, sich auch selbst für ihre Interessen einzusetzen, z.B. im Rahmen der Jugendorganisationen der Parteien, um so ihre eigenen Wege aktiv mitzugestalten.
Zurück an der Schule wurden sofort Mitschüler aus den Parallelklassen über das Erlebte informiert. Die Klasse 8b freute sich besonders, sie sollte am folgenden Tag mit ihrer Klassenlehrerin Verena Seidel bei Dr. Alexander Berger im Rathaus zu Gast sein.

(men)