Generalvikar Dr. Norbert Kösters an unserer Schule: Die Frage nach Gott offen halten

Am Montag, dem 16.01.2017, besuchte der neue Generalvikar des Bistums Münster, Dr. Norbert Köster, das Gymnasium St. Michael, das einen vielseitigen, lebendigen Tag für ihn vorbereitet hatte. Nach einem kurzen Besuch in der Sitzung der erweiterten Schulleitung und einer Schulführung wurde Dr. Köster dem Lehrerkollegium vorgestellt. Sofort wurde er in Gespräche eingebunden, hörte zu und berichtete von seinen Erfahrungen in seinem neuen Arbeitsumfeld.

Danach nutzte er die Gelegenheit, den Unterricht in der WELT-Klasse, die sich aus 7 Flüchtlingen und 8 osteuropäischen Migranten zusammensetzt, zu besuchen. Kaum angekommen, war er schon als Lehrer aktiv und versuchte, Khaled den Unterschied zwischen den Verben „sein" und „haben" nahezubringen.(siehe Foto)
Beim folgenden Gespräch mit einer Gruppe von Oberstufenschülern stellte Dr. Köster zunächst seine Aufgaben im Bistum dar, die vor allem Verwaltung und Finanzentscheidungen betreffen. Die Schüler nutzten die Chance, viele kritische Fragen zu stellen. Ihr Interesse galt u. a. der Rolle der Frau in der Kirche, dem Priestermangel, dem Zölibat, den Grenzen von Gemeindezusammenlegungen sowie der Lebendigkeit von Gottesdiensten. Dr. Köster begegnete allen Fragen mit großer Offenheit und deutete zukunftsweisende, teilweise sehr persönliche Antworten an, deren Umsetzung jedoch häufig ein einzelnes Bistum oder gar er persönlich nicht in der Hand habe. Seines Erachtens komme es darauf an, so wie es auch der Diözesanrat entschieden habe, dass „die Kirche mit Menschen in verdichteten Situationen im Gespräch bleibe." Es sei ihre Kernaufgabe, Gott zur Sprache zu bringen.
Gerade mit diesem Anliegen traf er auf große Offenheit im anschließenden Gespräch mit allen Religionslehrkräften. Katholische Schulen und vor allem der Religionsunterricht müsse die Frage nach Gott wachhalten. Er sei davon überzeugt, dass die Welt Antworten der Religion auf Lebensfragen benötige. Die Religionslehrer und Dr. Köster waren sich schnell einig, dass es darauf ankomme, Jugendliche zu existenziellen Fragen zu ermutigen und zu befähigen. Über Gott zu sprechen und Jugendliche wieder sprechfähig und auskunftsfähig zu machen, sei eine große Chance von Religionsunterricht und katholischen Schulen.