Weihnachtsfeier mit Flüchtlingen wird zum Fest der Begegnung

Schüler, die in der Notunterkunft regelmäßig Deutschkurse geben, die Projektgruppe „GSM für Flüchtlinge“ sowie die Schülervertretung hatten angeregt, am Gymnasium St. Michael eine Weihnachtsfeier für Flüchtlinge zu veranstalten. Als die Schule in der vergangenen Woche erfuhr, dass zur Weihnachtsfeier ca. 100 Gäste zu erwarten waren, wurden die Vorbereitungen intensiviert: Ein begleitendes Team wurde von der Flüchtlingsbeauftragten, Antje Ruwisch de Guerrero, aufgestellt, Raumschmuck wurde organisiert, Tee, Kaffee, kalte Getränke  und Gebäck wurden bereitgestellt, Musik vorbereitet, eine Spielecke und eine Malecke eingerichtet, um das Zusammensein zu einem gelingenden Erlebnis werden zu lassen.  Und dann trafen am Mittwochmorgen die Gäste aus der Notunterkunft  gegenüber ein, begleitet vom Team des ASB, unter ihnen Frau Minte (Leiterin der Notunterkunft), Herr Prösch (Teamleitung des ASB  in der Notunterkunft),von  Herrn Altewische (Bezirkgsregierung Münster) sowie Jörg Schirmacher vom ISS-Sicherheitsdienst.
Schulleiterin Mechtild Frisch hieß die Gäste herzlich willkommen und lud zur Begegnung ein. Frau Tschiede, Mutter einer Schülerin, übersetzte die Willkommensgrüße ins Arabische. Kaum angekommen mischten sich die Gäste, unter ihnen zahlreiche Kinder, und eine große Gruppe von Schüler(innen) an weihnachtlich  geschmückten Tischen und sofort entwickelten sich muntere Gespräche mit Händen, Füßen, Google-Übersetzer, einzelnen Brocken Deutsch und Englisch. Schon nach kurzer Zeit fassten die Gäste, die schwerpunktmäßig aus den Ländern Irak, Iran, Afghanistan und Syrien kommen, Vertrauen zu den Schülern. Während die Erwachsenen gemütlich zusammensaßen und  im Hintergrund moderne Weihnachtsmusik und auch etwas arabische Musik gespielt wurde, erfreuten sich die Kinder an Utensilien zum Jonglieren, an Malgelegenheiten sowie einem Kicker. Zu einem besonderen Highlight entwickelte sich das regenbogenfarbene Schwungtuch, das viele zum Mitmachen einlud, ebenso wie das gemeinsame Fußballspielen. Auch die Fortbewegung auf Pedalos machte soviel Freude, dass das Gymnasium St. Michael diese gleich der Notunterkunft dauerhaft zur Verfügung stellte. Gegen Ende der Veranstaltung hatten sich die Schüler etwas Besonderes überlegt: Jeder Gast bekam ein kleines Geschenk. Männer bekamen z.B. Collegeblöcke und einen Stift, Frauen z.B. eine Haarbürste oder Haarspangen und Kinder kleine Spielzeuge als Trösterchen.
Zum Schluss übergab Leon Schwarte, Schülersprecher unserer Schule, noch 500 € für die Flüchtlingseinrichtung, die von den Eltern der St. Michael-Schüler am Elternsprechtag für Geschenke gespendet worden waren (siehe Foto).

Das Team der Erstunterkunft lobte die gute nachbarschaftliche Zusammenarbeit von St. Michael mit der Flüchtlingseinrichtung und freut sich darauf, im kommenden Jahr die Zusammenarbeit zu intensivieren und zu verstetigen. Die Schüler des Gymnasiums St. Michael betonten am Ende, dass ihnen die Begegnung viele Freude gemacht habe und sie selbst bereichert habe. Und Frau Tschiede betonte: „Egal wo wir herkommen, egal welches Schicksal wir hinter uns haben, wir alle sind zuallererst Menschen.“