Parteien hautnah - Die Klasse 9b des Michael-Gymnasiums im Interview mit Ahlens Parteien

Kurz bevor sie selbst mit ihren Praktika in die Wirtschaftswelt eintauchen, trafen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b des Michael-Gymnasiums auf Politik-Prominenz vor Ort, um Einblicke in die Parteienlandschaft zu gewinnen.

Die Klasse bereitete sich mit ihrer Politiklehrerin Sabine Mendel gewissenhaft auf ihre Interviews vor. Sie aktivierten ihr Vorwissen zu den Parteiprofilen, ordneten die Parteien politischen Richtungen zu, werteten die Bürgermeisterwahl aus und sammelten schließlich allgemeinpolitische und persönliche Themen, über die sie mit den jeweiligen Parteivertretern ins Gespräch kommen wollten.

Simon Jakob, Katahrina Lakenbrink, Reiner Jenkel (Die Linke), Max Häfke
Durch das Recherchieren im Internet fanden sich schnell Kontaktdaten von Ansprechpartnern, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler gruppenweise in Verbindung setzen konnten - in diesem Fall Peter Lehmann von der CDU, Steven Scholle von der SPD, Petra Pähler-Paul und Norbert Ostermann von den Grünen, Reiner Jenkel von der Linken sowie Norbert Fleischer und Lars Jehne von der FDP. Die ebenfalls angefragte AfD konnte kurzfristig leider keinen Ansprechpartner zur Verfügung stellen. Die anderen Parteien reagierten positiv und ermöglichten den Projektteams Mitte November Interviews bzw. Treffen vor Ort, entweder im Rathaus oder der jeweiligen Parteizentrale. Vor dem Gespräch waren alle etwas aufgeregt, da sie schließlich noch keine Erfahrungen mit einem Interview dieser Art hatten. Doch durch die vorgegebenen Leitfragen aus dem Unterricht und die Informationen, die sie bereits vor dem Gespräch gesammelt hatten, fühlten sie sich gut vorbereitet. Mindestens genauso spannend wie die Thematisierung aktueller Themen wie Flucht, Migration und Integration war es für die Jugendlichen, ihre eigenen Fragen zum Beispiel zur lokalen Schulpolitik vorzutragen. Dabei standen vor allem die Angebote für Jugendliche im Vordergrund und die Möglichkeiten, wie man sich auch als Schüler politisch engagieren könne.

Die Interviews verliefen sehr positiv, waren informativ und aussagekräftig. Sie boten somit einen guten Einblick sowohl in die Parteiprofile als auch Erklärungen zu bestimmten Haltungen. Zudem erhielt die Klasse noch eine Reihe Informationsmaterial, welches nicht nur zum besseren Verständnis half, sondern auch zur Präsentation vor der Klasse sehr geeignet war.

Das Parteienprojekt dient inhaltlich dazu, eine klarere Trennschärfe zwischen den parteipolitischen Positionen zu erkennen und den baldigen Wählern so eine eigene Urteilsbildung und Positionsbestimmung zu ermöglichen. Zusätzlich fungiert es als Türöffner zur unbekannten Welt der Politik und stellt es auf persönlicher Ebene Betroffenheit her. Statt nur mit dem Lehrbuch zu arbeiten, erlangen die Schülerinnen und Schüler Einblicke in das reale Politikgeschäft und lernen Möglichkeiten kennen, sich auch selbst politisch zu betätigen.

Am Ende zieht Max Häfke sein Fazit: „Alles in allem gewannen wir so eine wichtige Erkenntnis, welche uns nun dazu antreibt, uns für etwas einzusetzen und auch Freizeit für eigenes Engagement zu opfern. Wir würden jedem empfehlen, so ein Interview zu machen, denn so kann man brennende Fragen stellen, Dinge kritisieren oder diskutieren und sich auch eine eigene Meinung bilden.“