Netzwerk Friedensbildung NRW zu Gat im Leistungskurs Sozialwissenschaften

„Eine verdammt komplizierte Situation“, so das Fazit zum Syrienkonflikt von Herrn Dosch, einem Referenten vom „Netzwerk Friedensbildung NRW“, der am  Montag, den 23.11.2015 im Leistungskurs Sozialwissenschaften bei Frau Seidel zu Besuch war. Es braucht weitaus mehr als eine Doppelstunde, um dem Syrienkonflikt auf den Grund zu gehen. Dennoch hat Herr Dosch versucht, den Schülerinnen und Schülern des Leistungskurses den Konflikt so gut es geht zu veranschaulichen und so leitete er seine Erklärungen mit einer Karte ein, welche die territorialen Verhältnisse veranschaulicht. Dieser Krieg herrscht nicht nur zwischen Regierung und Oppositionellen, sondern ist zugleich ein Konflikt der Glaubensgruppen und Ethnien, der angrenzenden Staaten um geostrategische Machtverschiebungen und Ressourcen. Entsprechend herausfordernd ist seine Frage danach, wie die Situation zu verbessern sei.

Hier kommt die UNO ins Spiel – ein zwischenstaatlicher Zusammenschluss von 193 Staaten mit der Hauptaufgabe den Weltfrieden zu wahren. Doch wie anhand der aktuellen Diskussionen um die „richtige“ Resolution nach französischem oder russischem Modell zeigt, sind die Interessen der entscheidenden Veto-Mächte hinsichtlich der zukünftigen Gestaltung Syriens, ob mit oder ohne Assad, nur gegen den IS oder alle Rebellen, sehr unterschiedlich. Die Realität hat dabei die Resolutionsebene längst überschritten, wie die Luftangriffe der Franzosen und Russen deutlich machen. Da stellt sich die Frage: Wozu braucht es noch eine Resolution?

Da die Zeit am Ende knapp wurde, stellte Herr Dosch als Repräsentant ziviler Konfliktbearbeitung vier nachdenklich stimmende Fragen an den Kurs, die zugleich Möglichkeiten zum Eingreifen neben militärischen Maßnahmen aufzeigen:

-          Wo liegt das Geld des IS?

-          Wer sind die Käufer des Öls?

-          Wie rekrutiert der IS neue Kämpfer?

-          Wie hoch ist die Unterstützung der Golfstaaten?

Und schließlich die alles entscheidende Frage: Sollten zivile Maßnahmen Vorrang haben vor militärischen? Sind sie miteinander vereinbar oder wirken sie gegeneinander? Die Antwort ist wie der Konflikt selbst kompliziert, umstritten und unsicher.