Jahrgang 6 im Bibeldorf Rietberg

Ende April besuchte allen Schülerinnen und Schüler des sechsten Jahrgangs das Bibeldorf in Rietberg. Zwei Schülerinnen berichten davon.

Wir, die Klasse 6c mit unserer Parallelklasse 6d, besuchten zusammen mit unseren Religionslehrern Herrn Hille, Herrn Thorwesten und Herrn Reinke das Bibeldorf in Rietberg. Den Tag darauf machten die beiden anderen Klassen unserer Jahrgangsstufe die gleiche Exkursion. Nach ungefähr 45 minütiger Fahrt kamen wir in Rietberg an. Das Wetter war zwar nicht besonders gut, doch da das Meiste in kleinen Hütten stattfand, haben der unerwartete Regen und die Kälte keine große Rolle gespielt.

Am Anfang wurden wir von einer netten Führerin in ein Nomadenzelt geführt. Dort haben wir sehr viel über das frühere Leben der Nomaden zur Zeit von Abraham erfahren. Die Frauen mussten z.B. mehrere Stunden am Tag Mehl mahlen, damit alle Menschen genug Brote zum Essen hatten. Früher aßen die Menschen fast ausschließlich Brot und tranken Wasser zu allen Mahlzeiten.

Im Anschluss durften wir das Mahlen selbst ausprobieren. In eine altertümlichen Getreidemühle haben wir Getreideschrot und -körner gefüllt und gemahlen, woraufhin wir die Körner gesiebt haben. So konnten wir jedes Mal ungefähr 1 g Mehl gewinnen. Früher schafften eine Fraue in einer Stunde sogar 1 kg Mehl, wir haben mit 30 Schülern in einer Viertelstunde ungefähr 300g Mehl hergestellt.

Nach dieser harten Arbeit mussten wir uns stärken. In einem kleinen, alten Haus gab es Fladenbrot mit einem Joghurt-Kräuter-Dip und heißen Tee. Wenig später haben wir uns ein sehr großes Modell von Israel angeschaut. Das war sehr interessant, denn die Führerin erzählte zu einigen Orten biblische Geschichten, wie z.B. die Geschichte von Lot und seiner Frau sowie das Gleichnis vom barmherzigen Samariter.

Danach führte uns die Führerin in einen großen Raum in dem sich eine nachgestellte Ausgrabungsstätte von Bet Sche’an befand. Dort schauten wir uns ein kurzes Video an, in dem uns erklärt wurde, wie Archäologen dort arbeiten. Später gingen wir in ein sogenanntes Einraumhaus, einem Haus wie es von vielen Menschen zur Zeit Jesu bewohnt wurde. Wie der Name schon sagt, besteht das Haus nur aus einem Zimmer. Dieses ist aber in zwei Bereiche geteilt. In dem einen lebte die Familie, in dem anderen die Tiere, die der Familie auch als Heizung dienten. An der Decke des Raumes hing eine Holzplatte, auf der die Menschen das Essen aufbewahrten, damit Mäuse und Ratten die Vorräte nicht erreichen konnten.

Zum Ende hin wurden wir in drei Gruppen eingeteilt und konnten handwerkliche Berufe ausprobieren. Wir wurden als Kräuterfrau, Seiler oder Zimmermann eingeteilt. Bei den Kräuterfrauen durften wir Kräuter mischen und zerreiben, um die Zutaten für einen Dip herzustellen, unsere Seiler haben ein echtes Tau geflochten und die Zimmermänner haben für einen Rechen einen Zinken hergestellt. Diese Aufgaben waren harte Arbeit, machten uns jedoch sehr viel Spaß. Zum Schluss gingen wir in eine Synagoge, ein jüdisches Gotteshaus. Dort wurden einem Mitschüler ein Tallit und eine Kippa angezogen, um darzustellen, wie Juden zu einem Gottesdienst gehen. Die Synagoge war und ist heute immer noch ein Mehrzweckraum. Dann verabschiedeten wir uns von der Führerin und fuhren mit dem Bus zurück nach Ahlen. Wir haben tolle Eindrücke gewonnen und viele Informationen mitgenommen und würden uns über einen weiteren Besuch im Bibeldorf freuen.

 

Von Kristina und Diana (Klasse 6c)