Religion als Herausforderung im 21. Jahrhundert?

Thematisch gut vorbereitet nahm am Donnerstagabend der Sozialwissenschaften-LK von Frau Mendel an der Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Was ist der Islam?“ teil. Gemeinsam mit ca. 70 anderen Gästen folgten die Schülerinnen und Schüler damit einer Einladung der Ahlener „Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt“ in die Stadthalle. Moderiert von der Journalistin Lisa Voß-Loermann wurden die Relevanz und Brisanz der Frage nach der heutigen politischen und gesellschaftlichen Rolle der Religion erörtert. Hintergrund waren sowohl die international Besorgnis erregenden gegenwärtigen Ereignisse in Syrien und im Irak, als auch die gesellschaftliche Situation bei uns im Kreis Warendorf. Dabei war die Diskussionsrunde hochkarätig besetzt: Die selbst aus Ahlen stammende Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor erörterte, was der Islam sei, welche Unterschiede es innerhalb der Religion gebe und ob die Religion der Auslöser für Gewalt und Krieg sei. Ihre Familie stammt aus Syrien. Ebenfalls dabei war Atila Ülger, der Sprecher des Arbeitskreises Muslimischer Sozialdemokraten, der schon durch seine Arbeit eine Brücke zwischen Religion und Gesellschaftspolitik baut. Auch die Landtagsabgeordnete Annette Watermann-Krass (SPD) und die SPD-Fraktionsvorsitzende Gabi Duhme nahmen an der Diskussionsrunde teil.

Schon im Unterricht hatten sich die Schülerinnen und Schüler mit den Ursachen und Folgen des Syrienkonfliktes auseinandergesetzt und die Rolle der Religion für kriegerische wie auch friedensschaffende Maßnahmen thematisiert. Spannend dabei war auch, dass der Kurs selbst sowohl Christen als auch Muslime enthält und so die persönliche Betroffenheit besonderes Interesse an den Fragestellungen dieses Abends weckte. Angelegt, um Akzeptanz, Toleranz und das friedliches Miteinander der Religionen zu fördern, begann der Abend mit einer Einführung Kaddors in den Islam, gefolgt von einer regen Diskussion aller Anwesenden über den Zusammenhang von Religion und Gewalt. In den Alltag entlassen wurden wir mit der Anregung Ülgers, uns zu fragen, was ein jeder von uns tun könne, um allen jungen Menschen zu vermitteln, dass sie ein willkommener Teil dieser Gesellschaft sind.“