Planspiel-Tage am St. Michael Nur noch kurz die Welt retten - Schüler simulieren internationale Politik

Die Sozialwissenschaften-Kurse der Jahrgangsstufe 12 des Gymnasiums St. Michael nahmen zusammen mit ihren Lehrerinnen Ingrid Telgmann, Verena Seidel und Sabine Mendel vom 17.12 - 19.12 an dem von der Bundeswehr in Münster organisierten Planspiel zu Politik und internationaler Sicherheit, kurz POL&IS, teil. Im Rahmen dieses Programmes wurde die Welt in 13 Regionen eingeteilt, deren Staatsgeschicke in den folgenden drei Tagen von den knapp 50 Schülerinnen und Schülern übernommen wurden. Des Weitern simulierten sie als Weltbank den internationalen Handel, während die NGO-Vertreter von sich selbst behaupteten, das „Grüne Gewissen der POL&IS-Welt“ zu sein und mit kreativen Maßnahmen die auftretende Missstände anprangerten. Nicht zuletzt griffen sie als Weltpresse durch mehr oder weniger sachliche, jedoch immer kritische Berichterstattung, in die internationalen Beziehungen ein.
Nachdem die politischen Konzepte in einer kurzen Rede der neu eingesetzten Staats- und Regierungschefs vorgestellt wurden, war klar, dass man sich ehrgeizige Ziele gesteckt hatte. Dementsprechend lauteten die Schlagzeilen der Weltpresse: „Hochsteigende Ambitionen – utopische Zukunftsvisionen“. So plante z.B. ausgerechnet China Demokratisierungsmaßnahmen. Zudem investierten alle stark in den Umweltschutz, was die POL&IS-Welt jedoch nicht davor bewahrte, dass am Ende die Müllgrenze beinahe geknackt wurde. Dazu leisteten insbesondere die USA einen erheblichen Beitrag. Weiterhin wurde der ISAF-Vertrag erneuert und nach langen Verhandlungen konnte auch Russland davon überzeugt werden, dem Bündnis beizutreten. Folglich las man in den Schlagzeilen der Weltpresse: „Gemeinsam gegen den Terrorismus“. In puncto Bündnispolitik zeigten sich vor allem die Nordamerikaner als Vorreiter, welche zahlreiche Verteidigungsbündnisse zusicherten, um im Gegenzug ihren hohen Bedarf an Agrargütern zu decken bzw. Handelsbeziehungen zu stärken, „Amerika auf dem Vormarsch“. Auch wurden sie ihrer Rolle als Weltpolizei einmal mehr gerecht und schlugen eine Guerillaeinheit in Arabien militärisch nieder. Wohingegen andere Regionen ähnliche Erfolge durch Diplomatie erzielen konnten.

Allerdings wurde die Welt auch von einer schwerwiegenden Wirtschaftskrise erschüttert: „Knappheit ist kein Wort dafür“, hieß es in den Nachrichten. Nach einem fatalen Fehler Japans verfügte die EU über ein Monopol an Industriegütern, was Auswirkungen auf die gesamte Weltgemeinschaft hatte. Diese Stellung mussten sie jedoch schnell wieder aufgeben, da sie ihre daraus resultierenden Müllprodukte nicht mehr beseitigen konnten und aus diesem Grunde neben dem Müll auch Industrieprodukte in großen Ausmaß verkaufen mussten.

Als letzte große Errungenschaft bleibt zu bemerken, dass über den Atomwaffensperrvertag hinaus die USA sowie Russland ihre nuklearen Waffen auf 8 bzw. 7 reduziert haben, während alle anderen Staaten beschlossen, in Zukunft vollständig auf Atomwaffen zu verzichten. Zudem wurden sowohl chemische als auch biologische Waffen vollständig abgerüstet gemäß des Genfer Protokolls.

Abschließend lässt sich sagen, dass Chinas Demokratisierungsmaßnahmen erste Erfolge verzeichneten und man vermehrt auf Diplomatie setzte. So fasst UN-Generalsekretär Sebastian Specht zusammen: „ Die POL&IS-Welt ist auf dem Weg in eine friedlichere Zukunft.“

In diesem Kontext lernten die Schülerinnen und Schüler, dass die internationalen Verflechtungen und die damit einhergehenden Verpflichtungen oftmals komplexer sind als erwartet, denn „alles Handeln hat Konsequenzen“.

 

Nadine Sumpmann (Jahrgangsstufe 12)