Auf den Spuren Otto von Bismarcks: Geschichts-LK in Hamburg

Am vergangenen Wochenende machte sich der Geschichts_LK der Q1 unter der Leitung von Herrn Epke und Frau Korthues auf in das wunderschöne Hamburg, um auf den Spuren Otto von Bismarcks zu wandeln. Untergebracht in der direkt am Hamburger Hafen gelegenen Jugendherberge „Auf dem Stintfang“ konnte das Wochenende beginnen.

Nach einem ausgewogenen Frühstück mit gleichzeitigem Blick auf Hafenarbeiter und Containerschiffe ging es am Samstagmorgen trotz eisiger Temperaturen von -12 Grad in Richtung Friedrichsruh, wo Bismarck bis zu seinem Tod gelebt hatte. Dort befindet sich neben seiner ehemaligen Privatresidenz in einem alten Bahnhofsgebäude die 1997 eingerichtete Otto-von-Bismarck-Stiftung, welche sich nicht als Gedenkstiftung im klassischen Sinne versteht, sondern viel mehr Wert auf

das kritische Hinterfragen der Person Bismarck legt.

Nach einer freundlichen Begrüßung durch den Historiker und Museumspädagogen Maik Ohnezeit wurden in einem fünfstündigen Workshop das persönliche und politische Wirken des preußischen Ministerpräsidenten und späteren Reichskanzlers beleuchtet, das angrenzende Bismarck-Museum besucht sowie das Mausoleum der Familie Bismarck besichtigt. Nach einem anstrengenden aber aufschlussreichen ersten Seminartag durfte im anschließenden Abendprogramm der obligatorische Reeperbahnbesuch natürlich nicht fehlen.

Der zweite Seminartag in der Bismarck-Stiftung startete mit der kritischen Analyse des 1940 gedrehten Films „Bismarck“, welcher in Manier bekannter Nazi-Propaganda die Realität verzerrt und unterschwellig die Person Bismarck benutzt, um nationalsozialistische Ideologien zu transportieren. Dazu wurden neben den darstellerischen Interpretationen der historischen Personen auch die Altersfreigabe und die Wirkung eines solchen Propagandafilms diskutiert. Nach einer kurzen Mittagspause wurden im Anschluss Exponate, unter anderem das berühmte Bild Anton von Werners über die Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles, im Bismarck-Museum von Kleingruppen untersucht und interpretiert, was einen gelungenen Abschluss der zweitägigen Workshoparbeit darstellte.

Zum Abendprogramm teilten sich die Schüler auf, die einen besuchten das Musical „König der Löwen“, die anderen sahen ein torreiches Bundesligaspiel zwischen dem Hamburger SV und Schalke 04.

Den Abschluss der Exkursion bildete eine Stadtführung durch Hamburg am Montagmorgen, bei der typische Wahrzeichen der Stadt wie das Rathaus, die Speicherstadt und das Bismarck Denkmal erkundet wurden. Anschließend reiste der Geschichts-LK per Bahn zurück in das beschauliche Ahlen, bestückt mit guten Erfahrungen und reichlich Fachwissen über Otto von Bismarck.

 

Sebastian Specht