Bio-Leistungskurse auf Museumsexkursion in Berlin

An einem Freitagmorgen im Januar bei noch angenehmen Temperaturen wollten sich die beiden Bio-Leistungskurse der Q2 auf den Weg nach Berlin machen. Aufgrund inständiger Bitten von Frau Gollan und Herrn Horstmann waren alle pünktlich um 7 Uhr am Ahlener Hauptbahnhof. Doch wie zu erwarten war, mussten wir einige Zeit auf die Deutsche Bahn warten und konnten daher nicht ganz so pünktlich unsere Reise starten. Leider verpassten wir daher auch unseren Anschlusszug und kamen erst mit etwas Verspätung im kalten Berlin an. Nach einem ca.1-minütigen Fußmarsch waren wir auch direkt im Meininger-Hotel am Berliner Hauptbahnhof angekommen. Dort bekamen wir nach einiger Wartezeit eine überaus freundliche Einführung in die Hotelregeln. Als dann die Zimmerverteilung geklärt war, konnten wir (zumindest größten Teils) unsere Zimmer beziehen.

Danach hatten wir Zeit, um uns von der anstrengenden Anreise zu erholen und Energie zu sammeln, bevor es dann zum Reichstag, zum Brandenburger Tor und zum Holocaust Denkmal gehen sollte. Von da aus trennte sich die Gruppe für eine erneute, kurze Pause, die am Naturkundemuseum enden sollte. Den meisten Gruppen gelang es auch, dieses zu erreichen, nur eine Gruppe hatte Probleme damit, sich im Großstadtdschungel zurechtzufinden, und kam mit ein wenig Zeitverzug an. Nachdem alle versammelt waren, startete die erste Führung durch die Sammlung, die normalerweise für die Öffentlichkeit gesperrt ist. Dort bekamen wir eine Menge ausgestopfter Vögel, Ratten, Mäuse und in Alkohol eingelegte Fische und andere Wasserbewohner zu sehen. Außerdem wurde uns die Geschichte eines Elefanten erzählt, der vor über 150 Jahren auf Anordnung des deutschen Kaisers in Potsdam durch Blausäure vergiftet und danach für Forschungszwecke in Berlin seziert wurde, dessen „Lederhaut“ noch heute auf dem Dachboden des Museums verstau(b)t ist.

Zum Abschluss des Abends gingen beide LKs zu einem nahegelegenen Italiener und ließen gemeinsam den Abend ausklingen.

Am nächsten Morgen ging es in aller Früh erneut zum Naturkundemuseum, um auch den Rest der Sammlung zu besichtigen. In drei Gruppen aufgeteilt sahen wir nun eine Vielfalt an Tieren und die Facetten ihrer evolutionären Geschichte. Unter ihnen waren auch bedrohte oder schon ausgestorbene Exponate. Besonders imposant war das Skelett eines Brachiosauriers in der ''Saurierwelt'' des Museums, mit 13,27 Metern Höhe ist es das größte montierte Dinosaurierskelett der Welt. Außerdem befindet sich dort auch das wohl bekannteste Fossil der Welt, das des Archaeopteryx. Dieser sogenannte Urvogel stellt eine Übergangsform zwischen Dinosauriern und Vögeln dar, da er sowohl Reptilienmerkmale als auch Vogelmerkmale besitzt.

Nach der Führung hatten wir noch Gelegenheit, uns den Rest des Museums anzuschauen und natürlich um eine ausgiebige Mittagspause zu machen, bevor wir einen der nächsten Höhepunkte unserer Reise ansteuerten: Das medizin-historische Museum der Charité. Auch dort wurden unsere beiden Kurse wieder einmal separiert, um an einer Führung über die Geschichte der Medizin teilzunehmen. Es war oft erschreckend so genau zu erfahren, was die Menschheit früher praktiziert hat, und glaubt uns, wenn wir sagen: ,,Seid froh in diesem Jahrhundert zu leben, denn nach der 4-Säfte-Lehre hättet ihr nicht behandelt werden wollen.'' Zum Schluss sahen wir noch eine Sammlung verschiedenster Organe mit verschiedensten Leiden, die in Alkohol konserviert waren.

Damit war das Programm für Samstag beendet, und wir konnten dem Vergnügen der Großstadt  frönen. Einige verbrachten den Abend gemütlich im Hotel und andere haben sich aufgemacht in die Berliner Nacht. Nur die Kälte dieser Stadt forderte sein Opfer, als eine junge Frau von uns auf dem Eis wegrutschte und sich eine Fraktur am Sprunggelenk zuzog. So haben drei unserer Damen das Charité immerhin mal von innen besichtigt.

Am nächsten Morgen war dann auch schon wieder Packen angesagt, da wir unsere Hotelzimmer verlassen mussten. Doch bevor es hieß „Bye Bye Berlin“, wollten wir uns die Stadt noch einmal von oben angucken und zwar von der Kuppel des Reichstages aus. Der Ausblick von oben war faszinierend und über einen Audioguide konnten wir viel über die Berliner Geschichte erfahren, z.B. über die Trennung des Reichstagsgebäudes und dem Brandenburger Tor durch die Berliner Mauer. Zuletzt stand dann noch ein Besuch im Haus der Kulturen an, der für uns alle unvergesslich sein wird. Danach hatten wir noch ein wenig Zeit, um uns für die Rückreise zu stärken, bevor es dann mittags zum Zug ging. Doch schon wieder hatten wir ein großes Los bei der Wahl unseres Zuges gezogen, denn genau in dem Wagen, in dem unsere Sitze reserviert waren, war die Heizung ausgefallen. Glücklicherweise hatte eine nette Schaffnerin dafür gesorgt, dass wir alle einen Platz in einem anderen Wagen bekamen. Wieder in Ahlen angekommen, blicken wir alle auf eine ereignisreiche und unterhaltsame LK-Fahrt zurück.