Vernetzung gegen Rassismus

Am vergangenen Freitag machten sich drei Mitglieder der SV des Gymnasiums St. Michael nach Münster in die Villa ten Hompel auf, um am alljährlichen Treffen des Netzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ teilzunehmen. In der geschichtsträchtigen Villa, in der während des Nazi-Regimes die Geheime Staatspolizei ihr Hauptquartier hatte und welche heute als Museum über eben diese grausame Zeit fungiert, trafen sich 20 zertifizierten Schulen aus dem Bezirk Münsterland. Unter der Leitung  von Michael Sturm lauschten die ca. 70 teilnehmenden SchülerInnen sowie LehrerInnen nach einer kurzen Begrüßung den Vorträgen einiger Projekte zertifizierter Schulen. Das Gymnasium St. Michael präsentierte dabei das Projekt der Ahlener Schulen „Gemeinsam gegen das Vergessen“, welches im Jahre 2011 viel öffentliches Interesse erweckt hatte und den Sinn der Menschen für Rassismus in der unmittelbaren Nähe schärfen sollte. Anschließend an den Vortrag kamen einige interessierte Fragen ob der Realisierung solcher Aktionen auf, weshalb man sich einen großen Nachahmungseffekt in anderen Städten erhoffen kann. Auch ein Gelsenkirchener Weiterbildungskolleg stellte sein Projekt vor, in dem es um den Zeitzeugenbericht eines jüdischen Kaufmannes aus Gelsenkirchen ging, der im 3. Reich  mehrere Konzentrationslager miterlebte. Im Zuge dessen hatten sie eine Projektwoche gestartet, an deren Ende die Aufführung des Propagandafilms „Jud Süß“, was nur unter pädagogischer Aufsicht genehmigt wird, gestanden hatte.

Nach diesem Programmpunkt fanden sich die verschiedenen Schulen in bunt gemischten Workshops zusammen, um sich untereinander, auch angesichts der bevorstehenden NSU-Prozesse, auszutauschen. Dabei ging es besonders um die Vernetzung der einzelnen Schulen miteinander und die Schaffung von Akzeptanz von SoR-SmC in der Schülerschaft. Dabei stellte sich heraus, dass es an einigen anderen Schulen noch Probleme mit dem Informationsfluss über die Projekte gäbe. Als Lösung vieler Probleme stellten sich dann jedoch Sozialen Netzwerke und neuen Medien heraus. Generell konnten an diesem Tag einige Ideen geteilt, verbessert oder sogar neu entwickelt werden, sodass vor allem in den Pausen viele Gesprächsrunden entstehen konnten und nicht selten auch Kontaktdaten ausgetauscht wurden.

Im Blick auch auf andere Schulen zeigte sich das Gymnasium St. Michael als sehr gut aufgestellt, was aber nicht daran hindern konnte, neue Ideen für zukünftige Vorhaben zu sammeln, um auch weiterhin hochaktuelle Themen im Kampf gegen Rassismus aufzugreifen.

 

Von Sebastian Specht