"Ich war auf 'ner Party, und die Polizei war auch da..."

Bei einem pädagogischen Themenabend für Eltern der Klassen 8 und 9 klärte Kriminaloberkommissarin Sandra Bothe äußerst engagiert und kompetent über das Jugendschutzgesetz auf und ordnete verschiedene Drogen in diesen Zusammenhang ein. Alkohol, die unter Jugendlichen am stärksten verbreitete Substanz, nahm den breitesten Raum ein. Doch auch weitere verbreitete Substanzen wie das Rauchen von Shishas und verschiedene Arten von Betäubungsmitteln wurden thematisiert und in den gesetzlichen und gesundheitlichen Zusammmenhang eingeordnet. Als ersten Impuls bat sie die Eltern, leere Flaschen mit Aufschriften alkoholischer Getränke zu sortieren, um den Eltern die im Jugendschutz enthaltenen Altersgrenzen zu verdeutlichen. Die Eltern wurden kontinuierlich in Fragen eingebunden und bekamen Antworten, die so manchen überraschten, z. B.: Was geschieht, wenn ein Jugendlicher einen über 18-Jährigen bittet, für ihn Alkohol zu kaufen? Der Erwachsene tut es. Was passiert dem Jugndlichen, was passiert dem Erwachsenen, was dem Verkäufer? Frau Bothe erläuterte die Rechtslage. Das Problem sei, dass letztlich jeder Jugendliche an Alkohol herankomme, wenn er es nur geschickt anstelle.

Neben den rechtlichen Aspekten machte Sandra Bothe auch auf die körperlichen Gefahren für Jugendliche aufmerksam. Allein bis September 2011 wurden in Ahlen 22 Jugendliche wegen übermäßigen Alkoholgenusses ins Ahlener Krankenhaus eingeliefert; dabei seien Mädchen auf dem Vormarsch. Im Zusammenhang mit dem Rauchen wurde deutlich, dass entgegen der Annahme vieler Rauchen erst ab 18 erlaubt sei. Noch gesundheitsschädlicher als Rauchen von Zigaretten sei das Rauchen von Shishas (=Wasserpfeifen), womit rund die Hälfte aller Jugendlicher Erfahrung habe.

Weiterhin klärte Frau Bothe überblicksartig über illegale Drogen nach dem Betäubungsmittelgesetz auf, vor allem über die leicht zugänglichen Cannabisprodukte. "Spice", ein Rauschmittel aus problematischen Kräutermischungen, sei zwar inzwischen verboten, werde aber unter anderen Handelsnamen in abgewandelter Zusammensetzung verkauft. Gerade noch nicht verbotene, unbekannte synthetische Produkte könnten zu schweren Schäden führen. Den Eltern riet Frau Bothe, stets mit ihren Kindern im Gespräch zu bleiben und sich als vertrauliche Gesprächsperson anzubieten, aber nicht aufzudrängen.
Empfehlenswerte Adressen zur weiteren Information:
http://www.bzga.de Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
http://dhs.de Deutsche Hauptstelle für Suchtgefahren
http://www.drugcom.de Alles über Drogen